Do04252024

Letztes UpdateMo, 22 Apr 2024 3pm

Back Aktuelle Seite: Nachrichten Nachrichten Regierung | Politik 30. April bald ein kanadischer Gedenktag? - Vietnams Regierung droht

30. April bald ein kanadischer Gedenktag? - Vietnams Regierung droht


Von KIM MACKRAEL, OTTAWA

In einem direkten Schreiben wandte sich der vietnamesische Ministerpräsident Nguyen Tan Dung an den kanadischen Ministerpräsidenten Stephen Harper, und äußerte seine Besorgnis über eine Initiative eines Gesetzesentwurfs, welche den 30. April zum offiziellen Gedenktag der Massenflucht südvietnamesischer Flüchtlinge machen soll, nachdem Saigon am 30.April 1975 von Nordvietnams Kommunisten überrannt wurde.

Der vietnamesische Ministerpräsident warnte in seinem Brief, dass eine verzerrte Version der vietnamesischen Geschichte die bilateralen Beziehungen, die Kanada und Vietnam aufgebaut haben, beschädigt werden können.

Der Brief wurde dem Geheimrat übermittelt und im Dezember der kanadischen Botschaft in Hanoi übergeben.

Stephen Harper in Toronto bei einer Veranstaltung zum vietnamesischen Neujahrsfest 2015


Die kanadischen Abgeordneten debattierten in der ersten Februarwoche über das Thema im Senat.

Der Gesetzesentwurf wurde ursprünglich mit der Verordnung „Schwarzen April Tag" betitelt und von Befürwortern vorgestellt, die an den Tag erinnern möchten, als der Süden Vietnams an ein autoritäres und repressives kommunistisches Regime fiel. Der Titel wurde später zur Verordnung „Fahrt in die Freiheit" abgeändert.

Ein Diplomat der vietnamesischen Botschaft in Ottawa erklärte, dass sich die Beabsichtigung zur Gesetzgebung nicht verändert hat. Viet Dung Vu sagte, dass der Gesetzesentwurf sich auf den 30. April beziehe, der Tag als die Nordvietnamesen Saigon eroberten, der „Schwarzer April Tag" genannt wird. Die Bezeichnung Schwarzer April wird oft von Auslandsvietnamesen benutzt, um an diesen Tag zu erinnern.

„Wir kämpfen nicht gegen einen Tag, der daran erinnern soll, als Vietnamesen nach Kanada kamen, aber den 30. April zu wählen verletzt uns", sagte der Diplomat in einem Gespräch. Er erklärte, dass seine Regierung an diesem Tag an das Ende des Krieges und an die Wiederversöhnung erinnere.

Viet Dung Vu sagte, dass der Botschafter To Anh Dung nicht für das Interview zur Verfügung stehe, da dieser momentan die Debatte des Senats zum Gesetzesentwurf als Zuschauer beobachte.

Der Streit zwischen Vietnam und Kanada kommt zu einer Zeit, in der die kanadische Regierung versucht ihre Wirtschaftsbeziehungen zu Vietnam und anderen asiatischen Staaten auszubauen. Kanada hat Vietnam zum vorrangigen Land für Investitionen erklärt und zeigt eifrig seine Interessen in der Region zu den Verhandlungen des Handelsabkommens der Trans-Pazifischen Partnerschaft.

Das Amt des kanadischen Ministerpräsidenten verwies für eine Anfrage auf Arbeitsminister Jason Kenney, der auch für den Bereich Multikulturalismus zuständig ist. In einer Stellungnahme gab Kenney bekannt, dass er den Gesetzesentwurf unterstütze, da es an die 60 000 Menschen erinnere, die auf der Suche nach Freiheit ihr Leben riskierten und schließlich in Kanada eine neue Heimat fanden.

„Kanada setzt seine respektvollen Beziehungen zur Sozialistischen Republik Vietnam fort", gab der Minister zu verstehen.

30April bald kanad Feiertag

Senator Thanh Hai Ngo (Konservative Partei), der den Gesetzesentwurf vorgestellt hatte, verteidigt, dass der Entwurf nicht auf die aktuellen Regierung Vietnams ziele. „Meiner Meinung nach hat der Gesetzesentwurf nichts mit Vietnam zu tun, es hat auch nichts mit den Handelsbeziehungen zu tun", sagte er in einem Interview.

Er erläutert, dass mit dem Entwurf an all jene erinnert werden soll, die aus Vietnam nach dem Krieg flüchteten und als Danksagung an Kanada, das beschloss die Flüchtlinge aufzunehmen.

Paul Dewar (NDP), Politikkritiker für Auslandsangelegenheiten, berichtete, dass der Originaltext des Gesetzesentwurfs viel 'negative Sprache' enthielt, aber erheblich geändert wurde. Er berichtete, dass er mit Ngo und dem vietnamesischen Botschafter gesprochen hatte und hofft, dass der Gesetzesentwurf letztendlich die Kanada-Vietnamesen fokussiert, die ihren Beitrag für das Land leisten.

Der Gesetzesentwurf ist nicht das einzige Reizthema für Vietnams Kommunisten, erst kürzlich kontaktierte der vietnamesische Botschafter das kanadische Außenministerium und äußerte eine Beschwerde über den Gebrauch von südvietnamesischen Flaggen bei einer Veranstaltung in Mississauga, wo der kanadische Ministerpräsident Stephen Harper teilgenommen hatte.

Die Aussage der vietnamesischen Botschaft lautete: „Wir sind sehr überrascht und beunruhigt über die Tatsache, dass die gelbe Flagge mit den drei roten Streifen der ehemaligen Republik Vietnam neben der kanadischen Flagge auf öffentlichen Plätzen in Toronto zu sehen war.“

Arbeitsminister Kenney gab der vietnamesischen Botschaft zu verstehen, dass die Flagge ein Identitätssymbol für Kanadier vietnamesischer Herkunft sei, um ihre Kultur zu feiern.


Quelle:
http://www.theglobeandmail.com/news/politics/vietnam-hurt-by-senate-bill-commemorating-black-april-day/article22798638/


Meinung:
Es ist schon ziemlich dreist, wenn Leute, wie Nguyen Tan Dung (ehemaliger Viet Cong) etwas von Geschichtsverklärung erzählen wollen, nur weil man die Wahrheit nicht hören will.

Außerdem sollte man nicht mit Steinen werfen, wer im Glashaus sitzt, denn Vietnam braucht die Investitionen Kanadas und nicht umgekehrt.

Gewöhnlich betonen kommunistische Regime gern, dass andere Staaten sich nicht in die inneren Angelegenheiten eines anderen Staates einmischen sollen, so sei auch dem Hanoier Regime gesagt: „Bitte kümmern Sie sich um Vietnam und mischen Sie sich nicht in die inneren politischen Angelegenheiten der kanadischen Politik ein!"