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Siemens Com: Staatsanwaltschaft geht möglichen Schmiergeldzahlungen in Vietnam nach

Dubiose Überweisungen für Beratungsverträge

Bei ihren Ermittlungen in der Affäre um schwarze Kassen im Siemens-Konzern geht die Münchner Staatsanwaltschaft nun unter anderem auch dem Verdacht nach, ob die Telekommunikationssparte des Unternehmens (Com) Zahlungen an einen hochrangigen vietnamesischen Regierungsbeamten geleistet hat.
Dubiose Überweisungen für Beratungsverträge

Bei ihren Ermittlungen in der Affäre um schwarze Kassen im Siemens-Konzern geht die Münchner Staatsanwaltschaft nun unter anderem auch dem Verdacht nach, ob die Telekommunikationssparte des Unternehmens (Com) Zahlungen an einen hochrangigen vietnamesischen Regierungsbeamten geleistet hat. Das berichtet das Nachrichtenmagazin 'Der Spiegel' (kommende Ausgabe). In den Akten der Ermittler findet sich ein vorläufiger Bericht der von Siemens beauftragten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG vom 9. November vergangenen Jahres, in dem als problematisch erachtete Überweisungen für Beratungsverträge aufgelistet werden.

Auf Seite drei des Dokuments taucht eine Zahlung über 241.515,52 Euro vom 30. März 2006 an einen "Le Tan Cuong" auf ein Konto in Singapur auf. Die Münchner Fahnder interessiert nun, ob es sich bei dieser Person um einen namensgleichen Abteilungsleiter in einem vietnamesischen Ministerium handelt.

Siemens hatte im November 2005 einen Großauftrag von der Vietnam Posts and Telecommunications Corporation erhalten, bei dem 400 abgelegene Dörfer mittels Funktechnik an das vietnamesische Festnetz angebunden werden sollten. Der Name Le Tan Cuong soll auch in einem weiteren KPMG-Bericht über Zahlungen der Schweizer Siemens-Tochter Intercom eine Rolle spielen. Das Unternehmen wurde im vergangenen Jahr von den Schweizer Ermittlungsbehörden durchsucht. Sie vermuten dahinter eine Geldwaschanlage des Siemens-Konzerns.

In diesem Zusammenhang hatte die Schweizerische Bundesanwaltschaft in einem "Internationalen Rechtshilfeersuchen in Strafsachen" vom 13. Oktober vergangenen Jahres bereits zwei weitere Siemens-Projekte mit der Vietnam Posts and Telecommunications im Visier. Dabei soll es um Aufträge in Höhe von 43,63 Millionen Euro und 33 Millionen Euro gegangen sein, für die - so der Verdacht der Schweizer Fahnder - über angebliche Beraterverträge rund drei Millionen Euro Schmiergeld auf einem Konto der LGT Bank in Liechtenstein bereitgestellt worden sein sollen. Siemens wollte zu den Vorgängen mit Blick auf das laufende Verfahren keine Stellungnahme abgeben. (as)


Quelle: de.internet.com