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Touristen aus Vietnam - iPhone 6 Drama in Singapur mit Happy End



Der vietnamesische Fabrikarbeiter Phạm Văn Thoại reiste Anfang November 2014 mit seiner Freundin für einen Kurzurlaub nach Singapur. Da seine Freundin bald Geburtstag hatte wollte der Vietnamese ihr das neue iPhone 6 schenken und da elektronische Geräte in Vietnam gemessen am Verhältnis zu den Löhnen ein Vermögen kosten dachte sich Thoại, warum nicht gleich hier im Stadtstaat kaufen. Außerdem hatte er gehört, dass Singapur doch so ein „sicheres Pflaster“ für Touristen sei, insbesondere was Einkaufen betrifft. Mit dieser naiven Einstellung ging er anstatt zu einem großen Fachgeschäft zum Sim Lim Square, wo es viele kleine Händler gibt mit angeblich „günstigen“ Angeboten. Natürlich besteht der Sim Lim Square nicht nur aus Abzockern aber an diesem Tag erwischte Thoại das falsche Geschäft. Mit seiner Freundin betrat er den Laden und fragte nach dem neuen Smartphone.

S$ 950 (ca. € 612) sollte es kosten, er zahlte in bar. Kurz bevor er den Laden verließ fragte ihn der Verkäufer, ob er noch eine Garantie für das Gerät haben wollte, die gäbe es für ein Jahr oder auf zwei Jahre. Da der Vietnamese davon ausging, dass eine Ein-Jahresgarantie Bestandteil sei unterschrieb er ein Dokument, was er offensichtlich aufgrund seiner schlechten Englischkenntnisse nicht richtig durchgelesen hatte. Als er den Laden verlassen wollte forderte der Verkäufer weitere S$ 1500 für die Garantievereinbarung, sonst dürfe der Vietnamese den Laden nicht verlassen. Phạm Văn Thoại wollte lieber das Smartphone gegen sein Geld zurücktauschen. Der Händler weigerte sich zunächst, der Vietnamese flehte auf Knien den Verkäufer an ihm sein ganzes Geld wieder zugeben.

 
Danach versuchten Mitarbeiter ein Angebot zu unterbreiten, dass höchsten S$ 600 zurückgegeben werden können. Aber Thoạis Freundin sagte, dass sie die Polizei rufen werde. Daraufhin teilte man ihr mit, dass man das Angebot der S$ 600 zurückziehen werde, wenn die Polizei eingeschaltet werde. Die Polizei traf ein, der Verkäufer zeigt die unterschriebene Rechnung und sagte, dass er nur S$ 70 an das vietnamesische Paar zurückzahlen werde. Nach kurzer Zeit kamen Beamte der Gewerbeaufsicht in den Laden, die den Fall untersuchten, dem Vietnamesen konnten zunächst nur S$ 400 zurückgegeben werden. Thoại akzeptierte die geringe Rückzahlung, da er nicht wusste, wie lange die Ermittlungen gegen den Verkäufer dauern würden und weil er in ein paar Tagen wieder nach Hause fliegen musste.

Das Video des gebeutelten Touristen verteilte sich rasant über die sozialen Netzwerke Singapurs und löste in der Öffentlichkeit Diskussionen über Abzocker und Trickbetrüger aus, denn Phạm Văn Thoại war nicht das erste Opfer solcher Methoden.

Der Geschäftsmann Gabriel Kang, der auch aus den sozialen Netzwerken vom Schicksaal des Vietnamesen erfahren hatte, empfand es beschämend Touristen so zu behandeln. Er startete einen Aufruf auf einer Crowdfunding Plattform mit dem Ziel Geld für Thoại zu sammeln, damit der Vietnamese seinen ausstehenden Geldbetrag zurück erhalte und ihm ein iPhone 6 als Zeichen der Gastfreundlichkeit zu schenken. Schon nach kurzer Zeit hatte er über S$ 15000 (€ 9665) gesammelt.

Gabriel Kang im Interview

Am 07. November fuhr Gabriel zum Flughafen, um Thoại zu treffen, der nach Hause flog. Gabriel Kang wollte dem Vietnamesen das gesammelte Geld, ein iPhone 6 und ein paar lokale Spezialitäten als Geste der Wiedergutmachung überreichen, aber Thoại nahm nur die Spezialitäten an, das Geld und das Telefon wollte er nicht.


Nun wird Gabriel Kang das Geld einer Wohltätigkeitsorganisation übergeben.