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Rückblick meines Flüchtlingslebens

in Deutschland nach 35 Jahren, seit April 1975

Die Zeit verging wie im Flug! Schon war ich 35 Jahren weg von zu Hause, weit weg von dem geliebten Vietnam nach dem ‘‘schwarzen April 1975“!

Fünfunddreißig Jahre sind vergangen, so schnell wie ein schwingendes Pendel (Shuttle), wie ein Traum, aber wenn ich nun als politischer VietNam-Flüchtling mit grauen Haaren einen Blick auf die Vergangenheit werfe, muss ich wohl feststellen, dass der grosse Schmerz, die Unterdrückung sowie Inhaftierung andersdenkender Intellektueller noch immer über meine Heimat Vietnam herrscht, obwohl es schon vereinigt war, 15 Jahren vor der deutschen Einheit, also über ein Jahrzehnt vor meiner Wahlheimat Deutschland.

Fünfunddreißig Jahre sind vergangen aber die Vietnamesen verlassen immer noch ihr Heimatland, jedoch nicht mehr wie unmittelbar nach dem 30 April 1975 als boat people über das offene Meer oder über die Grenze in die Nachbarländer, sondern sie fanden andere Möglichkeiten, um VietNam zu verlassen, wie im Wege der Familienzusammenführung (Ehepartner, Kinder) oder durch Heirat mit Ausländern. Mit diesen Mitteln wollen Sie den Ort als "sozialistisches demokratisches Land" genannt, von einer "kommunistischen Paradies" bezeichnet den Rücken kehren, während die Leute im Ost-Deutschland (DDR) sich anders verhalten, im Vergleich zu den Vietnamesen. Das DDR-Volk bleibt in ihren Heimatstädten nach der friedlichen Revolution unter Führung von BRD (die Bundesrepublik Deutschland => Nebenbemerkung: Dr. Helmut Kohl CDU ist der erste Kanzler eines vereinten Deutschlands, auch Einheitskanzler genannt).

In der Tat musste niemand nach der deutschen Wiedervereinigung fliehen. Im Gegenteil, die Bevölkerung der ehemaligen kommunistischen DDR blieb in ihrer Heimat zurück. Sie überstehen viele Anfangsschwierigkeiten und halfen gemeinsam mit den Landsleuten im Westen beim Wiederaufbau eines vereinten Deuschlands, mit voller Freiheit und Demokratie. Im Gegensatz zu Vietnam verlief die deutsche Einheit ohne einen einzigen Tropfen Blut unschuldiger Menschen zu vergießen!

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Deutschland zerstörte nicht Millionen von nationalen Human- und intellektuellen Ressourcen. Die Staatsbedienste der DDR wurden nicht wie in Viet Nam im sogenannten „Arbeits- oder Umerziehungslager“ gesteckt. Deutschland hat auch nicht die typischen sozialen Probleme der bösen Welt des Jahrhunderts unter Beibehaltung der territorialen Integrität hinterlassen, sondern Deutschland hat eine friedliche Gesellschaft mit voller Menschlichkeit und Liebe seit der Einheit aufgebaut. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung blickt die ganze Welt mit großem Respekt, voller Sympathie und Bewunderung auf Deutschland.

Allein die oben angeführten Beweise reichen völlig aus, um deutlich zu machen, dass diejenigen, die die Freiheit lieben, nicht unter dem grausamen, brutalen Kommunismus leben können. Das Scheitern des Kommunismus veranschaulicht der Zusammenbruch des ehemaligen kommunistischen Ost-Deutschlands (DDR), des osteuropäischen kommunistischen Blockes und anschliessend der Sturz der kommunistischen Grossmacht Russlands Ende 1980!

Nun möchte ich nachfolgend noch ein paar spontane Gedanken bzw. wahre Gefühlen in Zusammenhang mit meinem Leben als politischer Asylant in der Wahlheimat Deutschland niederschreiben. Erlauben Sie mir bitte einiges „von meinem Ich“ zu erzählen, was ich ungern tue, mit der Bitte um Verständnis.

Ich persönlich hatte bisher eine Menge Glück im Leben gehabt. Das erste, nie von mir bedachte war ganz zufällig… die Regierung Südvietnams hatte mir erlaubt, Viet Nam nach Abschluss des Abiturs zu verlassen, um im Ausland ein Studium aufzunehmen. Ein grosses unerwartetes Glück während der immer schlimmer gewordenen Kriegsphase, getrieben von den Kommunisten aus Nordvietnam mit Hilfe von Rotchina, Russland und kommunistischer Länder aus der ganzen Welt.

Im März 1975 kam ich in meine Heimat mit der Absicht zurück, meine Familie, Verwandten und Freunde ect … zu besuchen. Zuerst wollte ich dort 3 Monate bleiben, um eine Reise von SaiGòn in die Kaiserstadt Hue zu machen, um Viet Nam besser kennenzulernen. Aber der Vietnamkrieg wurde in diesem Moment schrecklicher. Die Menschen im Süden waren völlig verwirrt und verängstigt. Deshalb hatte ich SaiGon/VietNam früher als gewünscht verlassen müssen. Ein weiterer "Zufall" in meine Augen. Ich hatte das Glück, Saigon trotz einiger Schwierigkeit mit Flugumbuchung Anfang 04-1975 verlassen zu können, denn nur ein paar Wochen später fiel Südvietnam. Wäre ich dort zurückgeblieben, hätte ich mit Sicherheit auch den Weg suchen müssen, aus Viet Nam über die Grenze oder über das offene Meer zu fliehen, wie jede andere nach dem 30-04-1975.

Wir können sagen, das Leben der Studenten aus dem ehemaligen Südvietnam im Ausland war nicht so einfach seit dem Zeitpunkt der Machtübernahme der Kommunisten am 30-04-1975. Anders als die Entscheidung der ‘‘Boat People“, ein Leben nah dem Tod auf das Spiel zu setzen, nämlich über das offene Meer oder über die Grenze aus VietNam in die Nachbarländer zu fliehen, hatten wir die süd-vienamesichen Studenten es leichter. Wir hatten uns risikolos nur zu entscheiden: entweder später in die Heimat zurückzukehren oder Asyl hier in einem fremden Land zu suchen. Für die erste Möglichkeit mussten wir uns den Kommilitonen der sogenannten „Yeu Nuoc (Vaterlandsliebe!) Vereinigungsgruppe“ anschließen bzw. uns an die vietnamesische kommunistische Botschaft wegen der Ausstellung eines neuen Passes zu wenden. Im anderen Fall hatten wir Asyl zu beantragen. Mit dem Asyl-Entschluss hatten wir kaum Chance bzw. wussten nicht genau, ob und wann wir die noch in Viet Nam lebenden geliebten Familienangehörigen wiedersehen durften.

Schließlich hatte ich eine Entscheidung treffen müssen, "politisches Asyl" trotz meines Alters und geringer Lebenserfahrung hierzulande zu beantragen. Ehrlich gesagt, wir Studenten waren noch nie im Militärdienst, weder als Soldaten noch als Beamter unter der südvietnamesischen Regierung tätig und insbesonders waren wir noch nie im Umerziehunglager der vietnamesischen Kommunisten oder hatten die Brutalität und die unmenschliche Rache der neuen Machthaber über Süd-Vietnam an "die von ihnen bezeichneten Landesverräter" erlebt. Deshalb mussten wir eine genaue Begründung für unseren gestellten Asylantrag abgeben, warum wir statt Rückkehr in die Heimat nach dem Studium hier in Deutschland – ohne Verwandte – bleiben wollten. Plötzlich sind die Studenten aus Viet Nam staatenlos geworden, da wir für diese Zeit einen Fremdenpass (Übergangspass für Staatenlose) ausgestellt bekamen, bis der Asylantrag entschieden wurde. Viele Studenten warteten einige Jahre darauf. Ich hatte schliesslich den Bescheid über die Asylanerkennung und später den deutschen Asylpass bekommen.

Es tat mir sehr weh, als ich den Asylpass in der Hand hielt, denn in dem Pass war deutlich eine Bemerkung festzustellen: „geltend für alle Länder, ausser Viet Nam!“ Das war leicht zu verstehen und war wohl die Bedingung, der Preis für Asylsuchende. Es ist ein Paradox, wenn man als Begründung für den Asylantrag anführte: „ich habe Schwierigkeiten mit den Kommunisten nach der Rückkehr … oder ich kann einfach nicht unter Kommunismus leben“, danach kehrte man (heimlich) mit dem Asylpass nach Viet Nam zurück, um dann problemlos das Land wieder verlassen zu dürfen“, nicht wahr? Letztendlich hatten wir auch erhebliche Schwierigkeit mit dem Lebensunterhalt wegen der Wirtschaftskrise im Zeitraum 1975-1980 hierzulande!

Wiedermal hatte ich erneut Glück! Nach Erhalt des Asylpasses bekam ich eine Arbeitsstelle im Bereich „Forschung und Entwicklung“ in einer renomierten weltbekannten Firma, als Entwicklungsingenieur, sodass ich mich seither beruhigte, aber Heimweh und Sehnsucht nach der noch in Viet Nam lebenden Familienangehörigen nicht unterdrücken konnte. Ich fühlte mich wie ein verlorener Vogel ohne Eltern und war sehr, sehr traurig darüber. Ich träume immer davon, eines Tages „ein warmes Nest“ finden zu können … Mit dem Asylpass konnnten wir bis auf das Wahlrecht alle Bürgerrechte eines Deutschen geniessen.

Ende der 70er Jahre war der Höhepunkt der Fluchtwelle in die Freiheit der Vietnamesen. Die vietnamesischen Flüchtlinge wurden auch von Deutschland aufgenommen. Im Unterschied zu uns als Studenten hatten sie kein Problem mit dem Asylverfahren. Alle „Boat People“ aus Viet Nam bekam automatischerweise den deutschen Asylpass, ohne Prüfverfahren! Ab und zu traf ich sie. Oft erzählten sie von ihrer schrecklichen Flucht, von ihrem Elend im Flüchtlingslager in asiatischen Nachbarländern. Ebenso beklagten sie sich über die anfänglichen Schwierigkeiten in Deutschland sowie die Schwierigkeit der Integration in die hiesige Gesellschaft und der deutschen Sprache. Manchmal erwähnten sie auch den Erwerb der deutschen Staatsangehörigkeit mit der Begründung: „ damit können sie leichter eine Arbeitsstelle finden“. Ich habe bloss zugehört und dies kommentarlos registriert. Auf die Frage, ob ich schon einen deutschen Pass besitzte, antwortete ich ohne Überlegung: „noch nicht‘‘. Ich hatte immer noch den Asylpass, obwohl ich beruflich bedingt öfter ins Ausland verreisen musste und viel länger hier in Deutschland lebte“. Für meine Firma hatte ich verschiedene Dienstreisen u.a. nach Nordeuropa, Östterreich, Italien, Frankreich gemacht. Mit dem Asylpass hatte ich auch meine Verwandten in Australien, USA, England besucht, ohne grosse Schwierigkeiten. Es gab nur einen Nachteil, ich mustte länger warten im Vergleich zu den Deutschen, wegen der unvermeidlichen Einreiseformalität.

Nach und nach hatten die nach mir ankommenden Landleute -sogenannte Boat People- sich einbürgern lassen. Ich persönlich besaß bis 1994 den Asylpass, ausgestellt von der deutschen Behörde. Ein weiterer Zufall bewegte mich, meine Einstellung bezüglich des Erwerbs der deutschen Staatsangehörigkeit zu ändern. Keine einfache Entscheidung für mich, deshalb hatte ich mehrere schalflose Nächte verbringen müssen!

... Im Spätsommer 1993 trat ich eine Dienstreise nach Südfrankreich an. Am Flughafen hatte ich Schwierigkeit mit der französischen Emigrationsbehörde, während meine deutschen Arbeitskollegen problemlos passieren konnten und draussen auf mich warteten. Der Grund lag darin: ‘‘Im Pass ist die vietnamesische Staatsangehörigkeit eingetragen“. Frankreich hatte zu diesem Zeitpunkt schlechte Erfahrungen mit den „VietNam-Flüchtlingen des Ostblocks“ wegen illegalen Einreisen und hielt mich für einen von ihnen. Ich verlor viel Zeit, um zu erkären, dass ich eine Dienstreise für meine Firma machte, Hin- und Rückflug gebucht hatte und in einem von der Firma gebuchten Hotel wohnte. Endlich kapierten die Grenzbeamten und liessen mich durch. Die Arbeitskollegen hatten alles von aussen mit angesehen und hatten mich schonungslos ausgelacht. Das traf mich hart und darauf hin beschloß Ende 1993, die deutsche Staatsangehörigkeit zu beantragen!

Erlauben Sie mir bitte, an dieser Stelle etwas anderers hinzuzufügen.

Nachdem alle von den deutschen zuständigen Behörden verlangten Formalitäten bezüglich der Einbürgerung erledigt waren, reichte ich persönlich den Antrag bei der Regierung von Oberbayern ein. Die Beamtin zeigte mir die gestaffelten Anträge und sagte mir: „ wie Sie sehen, Ihr Antrag liegt ganz unten. Bis ich ihn bearbeite, dauert mindesten ein halbes Jahr!“ Ich war ziemlich schockiert und fragte sie, wie man damit umgehen konnte. Freundlicherweise gab sie mir Tips. Daraufhin hatte ich eine Betätigung meiner Firma erhalten, dass ich öfter Dienstreise mache und dringend einen deutschen Pass benötigte. Damit wurde mein Antrag schneller bearbeitet. Wieder hatte ich Glück!

Doch nicht genug. Ich hatte eine weitere grosse Schwierigkeit zu überwinden. Die deutsche Regierung verlangte von mir ein Aberkennungsbescheid über die vietnamesische Staatsangehörigkeit. Darauf folgte einer monatenlanger, sehr heftiger Briefwechsel zwischen dem bayerischen Innenministerium und mir. Ich bat um Erlassung mit der Begründung, dass ich seit 30-04-1975 keinen Kontakt mit der vietnamesischen Vertretung in Deutschland hatte. Alles half nichts, die deutsche Regierung blieb stur, weil die Antragsteller laut Ihrer Information ohne weiteres solchen Bescheid von der vietnamesischen Botschaft ausgestellt bekamen.

Zähne knirrschend musste ich mich an die vietnamesische Vertretung wenden. Ich schrieb einen Brief in Deutsch an sie und reichte den erforderlichen Antrag ein. Sechs Monate vergingen ohne eine Information zu bekommen. Bei einem Ferngepräch stellte ich fest, dass es anhand der Erklärung der vietnamesischen Vertretung irgendwie nicht ganz ordnungsgemäss war. Daraufhin schrieb ich erneut an sie, natürlich auch in Deutsch und machte ganz klar, dass ich mich nur an sie wendete, weil die deutsche Regierung mich dazu zwang. Wenn man mir keinen Aberkennungsbescheid ausstellen wollte, sollte man mir dann schriftliche Antwort geben. Eine Kopie meines Schreibens sandte ich an die deutsche Regierung zur Ablage bzw. zur Kenntnisnahme. In einem solchen Ausnahmefall konnte ich die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen. Vielleicht hatte die vietnamesische Vertretung meine harte Reaktion erkannt, so dass ich einige Wochen später den Aberkennungsbescheid zugeschickt bekam. Es war auch leicht zu verstehen, wenn nicht, dann ging eine Gebühr dafür in Höhe von über zwei Tausend DM verloren, ein ziemlich grosser Geldbetrag zu diesem Zeitpunkt.

In der Wartezeit auf Antwort der vietnamesischen Botschaft hatte ich die Zusage der deutschen Regierung bekommen. Nach Einreichen der fehlenden Unterlage erhielte ich umgehend den Anerkennungsbescheid über die Einbürgerung und habe darauf hin den deutschen Pass abgeholt. Bei uns in Deutschland war das ganz einfach, keine Zeremonie dafür. Man kam zur zuständigen Behörde, zahlte die Gebühr (umgerechnet etwa 1/10 des gezahlten Betrags an die vietnamesische Botschaft), gab den Asylpass ab und der neue deutsche Pass wurde ausgehändigt.

Einen weitereren Punkt möchte ich hinzufügen. Da ich die deutsche Hochschule besuchte und länger als 15 Jahre in Deutschland lebte, brauchte ich nach dem damaligen Gesetz keine Sprachprüfung zu machen, sodass ich ein bisschen Geld sparen konnte.

Also wurde ich im Jahr 1994, ein Mann mit schwarzem Haar und gelber Haut, deutscher Bürger, nach 26-jährigem Aufenthalt im kalten Deutschland. Aber ehrlich gesagt nur ‘‘Deutscher auf dem Papier“, denn wenn wir auf die Strasse gehen, sind wir unter den Augen der Einheimischen augrund unserer Hautfarbe und Aussehen nur Ausländer! Weil ich die deutsche Staatsangehörigkeit besaß, wurde mein ältester Sohn zum Militärdienst berufen, als er gerade zwei Tage im zweiten Semester an der Universität besuchte. Nach 10 monatiger militärischer Ausbildung studierte er weiter, jedoch anders als in den USA, wo die Studenten nach dem Militärdienst Stipendium oder Unterstützung für das Studium bekamen.

Die Zeit verging und mein Leben hat sich kaum verändert. Unterschied war nur, dass ich in den letzetn 16 Jahren zur Bundestags-, Landtag- und Kommunwahl ging. Ich arbeite wie jede andere und erfülle ordnungsgemäss meine Verpflichtung als "neuer Deutscher". Ich habe Deutschland als mein neues Zuhause zu danken und bin stolz, pfichtbewusst einen kleinen Anteil am Wohlstand meiner Wahlheimat beitragen zu dürfen (Nebenbemerkung: Eigentlich wollte ich damals nach dem Auslandsstudium zurückkehren, um meinem Vaterland VietNam dienen zu können. Leider hatte ich bisher aus politischem Grund noch keine passende Gelegenheit gefunden!).

Gelegentlich traf ich Landleute, die als Flüchtlinge aufgenommen wurden. Obwohl sie später nach Deutschland kamen, hatten sie sich noch vor mir einbürgern lassen und sich verändert. Sie reisen hin und her nach VietNam und begründeten den Zweck ihres Heimatbesuchs mit verschiedenen Argumenten, welche alle Vietnamesen - abgesehen von den auf der Flucht in die Freiheit umgekommenden Landleuten - für die Heimreise anwenden konnten. Manche trafen mich zum ersten Mal. Als sie erfuhren, dass ich Student des ehemaligen Südvietnams war, fragten sie mich, ob ich VietNam in der letzten Zeit schon besuchte, mit der Bemerkung VietNam ist zur Zeit so und so, sehr schön ect … Ich antworte lachend: "noch nicht, obwohl ich es mir jederzeit leisten kann". Sie schauten mich an … und wechselten dann das Thema. Einmal hatte ich einige Bekannte getroffen. Sie stellten mir die Frage, ob ich Einreisevisum für VietNam beantragt hatte und schon bekam? Ich antwortete ruhig: "ich habe keine Verbindung mit der vietnamesischen Botschaft und bisher niemals ein Visa beantragte, sodass ich eine Gewährung nicht zu erwarten habe“.

35 Jahre nach meinem Besuch oder besser gesagt, nach "meiner schnellen Flucht aus Saigon Anfang April 1975" bei einem Familienbesuch mit der Absicht, drei Monate in Vietnam zu bleiben, um eine Reise von Saigon bis zur Kaiserstadt Hue zu machen, hatte ich die Heimat zurückgelassen. Ich habe mich hier im fernen Deutschland niedergelassen, arbeite noch und warte auf den Ruhestand. Obwohl ich grosse Sehnsucht nach der Heimat Vietnam habe, kann ich die Heimatliebe nur in mir behalten. Ich träume immer von einer Rückehr in ein Vietnam, in dem die Menschenrechte geachtet werden, echte Demokratie und Freiheit herrscht. Ich denke, im Moment kann ich mich nicht vor den vietnamesischen Kommunisten beugen, um ein Einreisevisum für Vietnam zu beantragen. Sollte ich dies tun, würde ich mich sehr schämen bzw. habe bestimmt Gewissensbisse, weil ich als Erwachsener im Alter von 25 Jahre entschied, Asyl zu beantragen und Deutschland als meine zweite Wahlheimat aussuchte und zwar mit klarer Begründung:" ich akzeptiere das vietnamesische kommunistische Regime nicht ".

Ich bin ja kein 5-jähriges Kind! Wenn man einem Baby in solchem Alter zum Beispiel zwei Kuchen gibt und fragt, welchen es haben will, wird dieses Baby bestimmt das köstlichere aussuchen. Als ich einen Weg für mich nach dem 30-04-1975 wählte, wurde ich (schon älter als 25 Jahre alt und gerade das Hochschulstudium absolviert) zu nichts gezwungen.

Ich selbst hatte eine definitive Wahl getroffen. Ich gab mein ganzes Leben um ein Wort "Freiheit (Freedom) "!

Die mittels Kugelschreiber und Tinte handgeschriebenen Unterlagen sind noch da und meine Unterschrift ist auch noch vorliegend. Durch die Unterschrift wurde versichert, dass ich in dem eingereichten Asylantrag die Wahrheit gesagt bzw. erklärt hatte. Mein Herz kann nicht lügen, ich kann mich selbst nicht belügen!

Rückblickend habe ich selbst, ein ehemaliger Student aus Süd-Vietnam überhaupt keine Schande empfunden. Meine reale Wahrnehmung ist praktischer Natur: ‘‘friedliches Land, Vögel niesten “ (d.h. wo man sich ganz wohl fühlt oder es für besser hält, wird man Fuss fassen bzw. sich niederlassen!). Tag und Nacht träume ich davon, den Weg zurück zum warmen alten Nest finden zu können. Aber dies bleibt bisher nur ein Traum! Ich bin bedauerlicherweise immer noch ein verlorener Vogel, habe ein Exilleben und nach 35-jährigem Flüchtlingsdasein den politischen Asylstatus noch aufrechterhalten, im exakten Sinn, weil ich das Proletariat, das kommunistische Regierungssystem nach brutaler Besetzung Süd-VietNam‘ s nicht akzeptierte und Deutschland als zweites Heimatland ausgewählt habe.


* Ngoc Chau_M / Deutschland

(schnelle Verfassung einiger losen Gedanken anlässlich 30-04-2010 – Eigene Übertragung ins Deutsche vom Verfasser )


Vietnamesiche Version
* Adresse / Url:
- http://www.vietbao.com/?ppid=45&pid=115&nid=158316
- http://thongtinberlin.de/diendan/april/ ... mtynan.htm
- http://www.lyhuong.net/viet/index.php?o ... 431&catid= 37:bandoc&Itemid=56
- http://thangtien.de/index.php?option=co ... Itemid=311
- http://www.hvhnvtd.com/
- http://groups.google.com/group/dienbaoa ... cdc2a2eec#
- http://www.namuctuanbao.net/binhLuan/bl_71.htm

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