Neulich in Vietnam - Da Lat
- Veröffentlicht am 25. Oktober 2009
- Eingereicht von Bao Tian
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Von der Küste ins Gebirge
Ein letzter Blick zur Küste und ins Südchinesische Meer und wir machen uns auf Richtung Südosten nach Đà Lạt. Die Steigungen fordern viel ab von unserem Minibus eines deutschen Autoherstellers, der in Stuttgart ansässig ist :D. Unser Fahrer gibt alles, mitlerweile ist unser Fahrer auch schon so ein Teil, wie ein Familienmitglied geworden. Nicht nur weil man sich sowieso vorher schon kannte, da das Taxiunternehmen auf dem Grundstück meiner Großeltern Stellflächen hat, sondern auch, da man in Vietnam, anders als in Deutschland, den Fahrer überall am Geschehen teilhaben lässt. Außerdem gehört es sich auch, dass man dem Fahrer eine Schlafunterkunft zur Verfügung stellt, wenn man privat zu anderen Familienmitgliedern fährt und dort mehrere Tage verweilen will.
Wir halten kurz irgendwo in einem kleinen Dorf und decken uns mit Lebensmitteln vom Markt ein, während unser Fahrer sich einen Wasserschlauch geschnappt hat und die Bremsen vom Wagen kühlt.
Zwischendurch brausen an uns ein paar Busse vorbei, die sich ebenfalls den Gebirgspass hochquälen. In Vietnam sollte man sich nicht wundern, wenn man gerade in einer Kurve am Steilhang ist und der Bus, der hinter einem fährt genau jetzt zum Überholen ansetzt, obwohl der Bussfahrer auch nicht den eventuellen Gegenverkehr abschätzen kann. Na ja, wie heißt noch gleich das Sprichwort:"Gott lenkt".
Nach 4 Stunden Fahrt erreichen wir eine Gegend in der selten Autos aufkreuzen. Zunächst sieht das Dorf, wie ausgestorben aus, aber dann tauchen am Straßenrand Kinder auf, die unserem Fahrzeug zu winken. Je weiter wir fahren, desto mehr Kinder tauchen auf, winken und lächeln. Nicht weil sie etwas wollen sondern, weil so selten Menschen aus der Stadt hier auftauchen. Wir entschließen uns anzuhalten; neugierig kommen ein paar Kinder zu unserem Wagen. Wir schenken ihnen ein paar Wasserflaschen und Bonbons, die wir dabei haben. Leider können wir uns nicht mit den Kindern auf vietnamesisch unterhalten, da sie von irgendeinem Bergvolk abstammen. Besonderes Interesse erweckt eine Cola-Dose, die wir einem Jungen geschenkt haben. Sofort kommen weitere Kinder, jeder will aus der Dose trinken. Wir verabschieden uns und fahren weiter. Im Rückspiegel sehen wir die Kinder, wie sie uns zu winken und lächeln.
Grüße aus Đà Lạt
Endlich nach insgesamt 8 Stunden Fahrt von Nha Trang aus erreichten wir Đà Lạt. Es war noch hell als wir ankamen. Man spürte deutlich den Temperaturunterschied im Verhältnis zu Nha Trang. Heute hatte es natürlich noch geregnet, aber so ein Schauer ist meistens sehr kurz - eben typisches Gebirgswetter.
Đà Lạt ist die Haupstadt der Provinz Lâm Đồng, sie liegt im südlichen Teil des Bergmassives. Die Stadt verfügt über einen Bahnhof, einer Universität, sie ist umgeben von vielen Seen und Wäldern. In der Stadt gibt es viele Parks. In dieser Region lebt bis heute das Lạt-Volk.
Der Name Đà Lạt bedeutet daher: "Fluss des Lạt-Volkes". Umgangssprachlich nennt man die Stadt auch "Klein Paris", da die Franzosen 1912 mit dem Ausbau von Đà Lạt begangen. Die Franzosen mochten das milde Klima, auch die Saigoner Oberschicht errichtete hier ihre Villen und Wochenendhäuser.
Die Stadt bliebt während des Vietnamkrieges verschont, sie ist heute Magnet für viele einheimische und ausländische Touristen.
Sehenswürdigkeiten:
Café Tung (traditionsreiches Etablissement)
Ho Xuan Huong-Wasserfall
Sommerpalast von Kaiser Bảo Đại (Museum)
Zuan Huong-See
Zentralmarkt
Pongour Wasserfall
Dambri Wasserfall
Gougah Wasserfall
Prenn Wasserfall
Datanla Wasserfall
Lien Koung Wasserfall
Chua Thien Vuong Pagode
Quan Am Tempel
Du Sinh Hügel
Love Valley
Crazy House, ein Hotel und Museum
Wie komme ich jetzt wieder zum Hotel?
Im Hotel angekommen, konnten die T-Shirts und kurzen Sachen gleich im Koffer bleiben. Man zog sich also etwas längere Sachen an und ging zu Fuß ins Zentrum.
Dort angekommen, ging es zuerst in eine Markthalle, die Hand lag immer dicht bei der Geldbörse (bei dem Gedrängel sollte man das).
Danach teilten wir uns auf, die einen wollten wieder zurück ins Hotel, meine Wenigkeit und noch jemand wollten uns noch etwas umschauen, da es schließlich schon sieben Jahre her war, als wir das letzte mal diese Stadt besuchten.
Also machten wir uns auf den Weg: Bogen hier links ab, dann dort rechts, zweimal gerade aus, dort in die Straße rein und hier und dort noch.
Nach zwei Studen hatten wir alles gesehen, was wir wollten und beabsichtigten zurück zum Hotel zu gehen.
Da man als Viet Kieu nach europäischer Art gelernt hatte, dass Straßen meist logisch verlaufen, nahmen wir an, dass man einfach über zwei Straßen wieder zum Hotel käme. Das stimmte aber nicht.
Schließlich erreichten wir Straßen, die wir gar nicht kannten... wie gut, dass wir uns auch nicht gemerkt hatten, wie das Hotel hieß und welcher Straßename das noch gleich war. Zum Glück hatten wir auch kein Handy dabei - noch besser konnte es also nicht laufen :( .
Glücklicherweise hatten wir uns markante Stellen gemerkt und fragten uns bei Passanten durch, um dort wieder hinzufinden.
Nach 90 Minuten erreichten wir wieder die Markthalle, von dort aus kannten wir den Weg zurück zum Hotel.
Was lernt man daraus, vertraue nicht immer deinem Gespür, schon gar nicht in Vietnam :D .
Cáp Treo (Mit der Seilbahn)
Heute wollten wir mal mit der Seilbahn fahren.
Oben am Berg mussten wir uns einreihen und dann hieß es warten.
Die Seilbahnkonstruktion machte einen sicheren Eindruck, obwohl der Hersteller aus Österreich stammt. :D
Von hier oben konnte man gut die Region überblicken.
Unten waren Gemüsefelder und ein Friedhof zu erkennen.
Schließlich kamen wir nach 20 Minuten am Zielort an.
Besuch eines Tempels
Đà Lạt ist umgeben von vielen Klöstern, Kirchen und Pagoden.
So beschlossen wir an diesem Tag uns zu einem Tempel zu bewegen.
Einerseits interessierte uns die Anlage aber auch der tolle Ausblick vom Berg auf einen der vielen Seen, die die Stadt umgeben.
Nach 30 Minuten Fahrt erreichten wir den Tempel, die Touristen Busse waren natürlich auch schon dort. Das Wetter war leicht bewölkt mit angenehmen 22°C.
Wir stiegen eine steile Treppe hinauf, die uns unendlich lang erschien, bis wir oben eine Platform erreichten, auf der eine Klosteranlage stand.
Auch ein gepflegter Garten befand sich dort oben.
Wir schauten uns um und folgten einer Treppe hinunter.
Schließlich erreichten wir ein kleines Waldstück, von dem man aus hinunter auf den See schauen konnte.
Die Reise hierher hatte sich gelohnt.
Siehe auch:
Neulich in Vietnam - Im Mekong Delta
Neulich in Vietnam - T.P. Sài Gòn / T.P. HCM
Neulich in Vietnam - Moc Bai
Neulich in Vietnam - Mui Ne
Neulich in Vietnam - Nha Trang
Neulich in Vietnam - Da Lat
Neulich in Vietnam - Wieder in T.P. Sài Gòn
Neulich in Vietnam - Besuch im Dinh Doc Lap
Neulich in Vietnam - Cu Chi
Neulich in Vietnam - Chao tam biet Viet Nam (Auf Wiedersehen Vietnam)
Ein letzter Blick zur Küste und ins Südchinesische Meer und wir machen uns auf Richtung Südosten nach Đà Lạt. Die Steigungen fordern viel ab von unserem Minibus eines deutschen Autoherstellers, der in Stuttgart ansässig ist :D. Unser Fahrer gibt alles, mitlerweile ist unser Fahrer auch schon so ein Teil, wie ein Familienmitglied geworden. Nicht nur weil man sich sowieso vorher schon kannte, da das Taxiunternehmen auf dem Grundstück meiner Großeltern Stellflächen hat, sondern auch, da man in Vietnam, anders als in Deutschland, den Fahrer überall am Geschehen teilhaben lässt. Außerdem gehört es sich auch, dass man dem Fahrer eine Schlafunterkunft zur Verfügung stellt, wenn man privat zu anderen Familienmitgliedern fährt und dort mehrere Tage verweilen will.
Wir halten kurz irgendwo in einem kleinen Dorf und decken uns mit Lebensmitteln vom Markt ein, während unser Fahrer sich einen Wasserschlauch geschnappt hat und die Bremsen vom Wagen kühlt.
Zwischendurch brausen an uns ein paar Busse vorbei, die sich ebenfalls den Gebirgspass hochquälen. In Vietnam sollte man sich nicht wundern, wenn man gerade in einer Kurve am Steilhang ist und der Bus, der hinter einem fährt genau jetzt zum Überholen ansetzt, obwohl der Bussfahrer auch nicht den eventuellen Gegenverkehr abschätzen kann. Na ja, wie heißt noch gleich das Sprichwort:"Gott lenkt".
Nach 4 Stunden Fahrt erreichen wir eine Gegend in der selten Autos aufkreuzen. Zunächst sieht das Dorf, wie ausgestorben aus, aber dann tauchen am Straßenrand Kinder auf, die unserem Fahrzeug zu winken. Je weiter wir fahren, desto mehr Kinder tauchen auf, winken und lächeln. Nicht weil sie etwas wollen sondern, weil so selten Menschen aus der Stadt hier auftauchen. Wir entschließen uns anzuhalten; neugierig kommen ein paar Kinder zu unserem Wagen. Wir schenken ihnen ein paar Wasserflaschen und Bonbons, die wir dabei haben. Leider können wir uns nicht mit den Kindern auf vietnamesisch unterhalten, da sie von irgendeinem Bergvolk abstammen. Besonderes Interesse erweckt eine Cola-Dose, die wir einem Jungen geschenkt haben. Sofort kommen weitere Kinder, jeder will aus der Dose trinken. Wir verabschieden uns und fahren weiter. Im Rückspiegel sehen wir die Kinder, wie sie uns zu winken und lächeln.
Grüße aus Đà Lạt
Endlich nach insgesamt 8 Stunden Fahrt von Nha Trang aus erreichten wir Đà Lạt. Es war noch hell als wir ankamen. Man spürte deutlich den Temperaturunterschied im Verhältnis zu Nha Trang. Heute hatte es natürlich noch geregnet, aber so ein Schauer ist meistens sehr kurz - eben typisches Gebirgswetter.
Đà Lạt ist die Haupstadt der Provinz Lâm Đồng, sie liegt im südlichen Teil des Bergmassives. Die Stadt verfügt über einen Bahnhof, einer Universität, sie ist umgeben von vielen Seen und Wäldern. In der Stadt gibt es viele Parks. In dieser Region lebt bis heute das Lạt-Volk.
Der Name Đà Lạt bedeutet daher: "Fluss des Lạt-Volkes". Umgangssprachlich nennt man die Stadt auch "Klein Paris", da die Franzosen 1912 mit dem Ausbau von Đà Lạt begangen. Die Franzosen mochten das milde Klima, auch die Saigoner Oberschicht errichtete hier ihre Villen und Wochenendhäuser.
Die Stadt bliebt während des Vietnamkrieges verschont, sie ist heute Magnet für viele einheimische und ausländische Touristen.
Sehenswürdigkeiten:
Café Tung (traditionsreiches Etablissement)
Ho Xuan Huong-Wasserfall
Sommerpalast von Kaiser Bảo Đại (Museum)
Zuan Huong-See
Zentralmarkt
Pongour Wasserfall
Dambri Wasserfall
Gougah Wasserfall
Prenn Wasserfall
Datanla Wasserfall
Lien Koung Wasserfall
Chua Thien Vuong Pagode
Quan Am Tempel
Du Sinh Hügel
Love Valley
Crazy House, ein Hotel und Museum
Wie komme ich jetzt wieder zum Hotel?
Im Hotel angekommen, konnten die T-Shirts und kurzen Sachen gleich im Koffer bleiben. Man zog sich also etwas längere Sachen an und ging zu Fuß ins Zentrum.
Dort angekommen, ging es zuerst in eine Markthalle, die Hand lag immer dicht bei der Geldbörse (bei dem Gedrängel sollte man das).
Danach teilten wir uns auf, die einen wollten wieder zurück ins Hotel, meine Wenigkeit und noch jemand wollten uns noch etwas umschauen, da es schließlich schon sieben Jahre her war, als wir das letzte mal diese Stadt besuchten.
Also machten wir uns auf den Weg: Bogen hier links ab, dann dort rechts, zweimal gerade aus, dort in die Straße rein und hier und dort noch.
Nach zwei Studen hatten wir alles gesehen, was wir wollten und beabsichtigten zurück zum Hotel zu gehen.
Da man als Viet Kieu nach europäischer Art gelernt hatte, dass Straßen meist logisch verlaufen, nahmen wir an, dass man einfach über zwei Straßen wieder zum Hotel käme. Das stimmte aber nicht.
Schließlich erreichten wir Straßen, die wir gar nicht kannten... wie gut, dass wir uns auch nicht gemerkt hatten, wie das Hotel hieß und welcher Straßename das noch gleich war. Zum Glück hatten wir auch kein Handy dabei - noch besser konnte es also nicht laufen :( .
Glücklicherweise hatten wir uns markante Stellen gemerkt und fragten uns bei Passanten durch, um dort wieder hinzufinden.
Nach 90 Minuten erreichten wir wieder die Markthalle, von dort aus kannten wir den Weg zurück zum Hotel.
Was lernt man daraus, vertraue nicht immer deinem Gespür, schon gar nicht in Vietnam :D .
Cáp Treo (Mit der Seilbahn)
Heute wollten wir mal mit der Seilbahn fahren.
Oben am Berg mussten wir uns einreihen und dann hieß es warten.
Die Seilbahnkonstruktion machte einen sicheren Eindruck, obwohl der Hersteller aus Österreich stammt. :D
Von hier oben konnte man gut die Region überblicken.
Unten waren Gemüsefelder und ein Friedhof zu erkennen.
Schließlich kamen wir nach 20 Minuten am Zielort an.
Besuch eines Tempels
Đà Lạt ist umgeben von vielen Klöstern, Kirchen und Pagoden.
So beschlossen wir an diesem Tag uns zu einem Tempel zu bewegen.
Einerseits interessierte uns die Anlage aber auch der tolle Ausblick vom Berg auf einen der vielen Seen, die die Stadt umgeben.
Nach 30 Minuten Fahrt erreichten wir den Tempel, die Touristen Busse waren natürlich auch schon dort. Das Wetter war leicht bewölkt mit angenehmen 22°C.
Wir stiegen eine steile Treppe hinauf, die uns unendlich lang erschien, bis wir oben eine Platform erreichten, auf der eine Klosteranlage stand.
Auch ein gepflegter Garten befand sich dort oben.
Wir schauten uns um und folgten einer Treppe hinunter.
Schließlich erreichten wir ein kleines Waldstück, von dem man aus hinunter auf den See schauen konnte.
Die Reise hierher hatte sich gelohnt.
Siehe auch:
Neulich in Vietnam - Im Mekong Delta
Neulich in Vietnam - T.P. Sài Gòn / T.P. HCM
Neulich in Vietnam - Moc Bai
Neulich in Vietnam - Mui Ne
Neulich in Vietnam - Nha Trang
Neulich in Vietnam - Da Lat
Neulich in Vietnam - Wieder in T.P. Sài Gòn
Neulich in Vietnam - Besuch im Dinh Doc Lap
Neulich in Vietnam - Cu Chi
Neulich in Vietnam - Chao tam biet Viet Nam (Auf Wiedersehen Vietnam)
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