oder wie der Tiger zu seinen Streifen kam
Vietnamesische Märchen/Mythen
Es war damals, zu einer Zeit, als die Tiere noch sprechen konnten.
Es kam ein Tag, an dem der Tiger, Herr des Dschungels, an einem Reisfeld spazierenging. Er sah den Bauern beim Pflügen, mit seinem Büffel.
Der Tiger war verblüfft und traute seinen Augen nicht: Wie? Wie kann dieses erbärmliche Geschöpf auf zwei Pfoten, ohne Krallen und ohne Fangzähne, nur einen kleinen dünnen Zweig aus Bambus in der Hand, den starken und riesigen Büffel nach seinem Willen hin und her lenken?
"Das ist nicht in Ordnung", sagte sich der Tiger. Da er unbedingt wissen wollte, was dort vor sich ging, versteckte er sich im hohen Gras und beobachtete das Geschehen. Als die Sonne am höchsten Punkt stand, befreite der Mensch den Büffel vom Joch und schickte ihn zum Grasen auf die Wiese. Dann setzte der Mann sich hin und begann, seinen Mittagsproviant auszupacken.
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