Đờn Dương - Ein Nachruf

Bùi Đờn Dương ( *27.08.1957, Đà Lạt, Vietnam – † 08.12.2011, Space, CA, USA) war einer der bekanntesten vietnamesischen Schauspieler bis er durch zwei Filmprojekte in Vietnam in Ungnade fiel und des Verrats bezichtigt wurde.

Dươngs Schauspielkarriere begann 1982, zehn Jahre später erhielt er den Preis für den besten vietnamesischen Schauspieler im Spielfilm „ Dấu Ấn Của Quỷ”.

1996 wurde das Werk „ Cỏ Lau”, in dem Dương ebenfalls mitspielte, als bester Film auf dem Vietnamesischen Nationalen Filmfestival ausgezeichnet.

Mit dem preisgekrönten Film „Three Seasons (Ba Mùa)“ aus Jahr 1999, arbeitete der vietnamesische Schauspieler erstmals in einer US-Produktion, die vom Regisseur Tony Bùi,  Dươngs Neffen, geleitet wurde. Alle Filmaufnahmen entstanden in Vietnam.


Đố Ai –Soundtrack zu Three Seasons

 

2001 reiste Dương in die Vereinigten Staaten um in zwei Filmproduktionen mitzuwirken. Der Film „Green Dragon“ (2001) unter Regieführung von Tony Bùis Bruder Timothy Linh Bùi und den Hauptdarstellern Patrick Swayze und Forest Whitaker erzählt von einem vietnamesischen Flüchtling (Đờn Dương) der Mitte der 70er Jahre in einem Flüchtlingscamp in den USA lebt und dem von Patrick Swayze dargestellten Charakter zur Seite steht.

In dem Kriegsdrama „Wir waren Helden“ (2002) spielte Dương den Oberst Leutnant Nguyễn Hữu An von der vietnamesischen Volksarmee, der gegen die geführten US-Truppen von Harold Gregory „Hal“ Moore (Mel Gibson) im la-Drang-Tal im November 1965 kämpft.

Als Đờn Dương nach den Dreharbeiten 2002 nach Vietnam zurückkehrte, wurde er von öffentlichen Stimmen und aus Regierungskreisen verdächtigt Kritik an den Kampfhandlungen der Kommunisten während des Krieges ausüben zu wollen.

Insbesondere durch die Darstellung des Charakters Oberst Leutnant An in „Wir waren Helden“, wo er den Viet Minh Einheiten den Befehl gibt die gefangen genommenen und verwundeten französischen Soldaten zu töten, sowie in einer späteren Szene, als er einem nordvietnamesischen Soldaten die Anweisung erteilt, einen US amerikanischen entführten Soldaten von hinten zu erschießen.

Die Tageszeitung der Volksarmee schrieb daraufhin, dass der Schauspieler sein Land verraten habe.  Dươngs Handlungen seien „unverzeihlich“ ließ das Blatt verkünden und dass „Seelenverkäufer und Verräter“ streng bestraft werden müssen.

Ein parteitreuer Regisseur erklärte, dass der Schauspieler Vietnam verunglimpfe, indem er sich mit dem Rücken von seinem Land und der Bevölkerung abgewandt habe.

Kurz darauf wurde  Dương vom Vietnamesischen Schauspielverband ausgeschlossen, ihm die Arbeit in Vietnam verboten und sein Pass konfisziert.

Dương schrieb rückblickend auf das Martyrium einen Brief an seine Söhne und stellte klar, dass sie die Wahrheit wüssten, dass er immer und niemals ein Verräter war. Der Brief wurde veröffentlicht und sogar in der Los Angeles Times publiziert.

Der US-Filmverband widersprach den Anschuldigungen Vietnams gegen Dương, schließlich gaben die vietnamesischen Behörden nach und erlaubten Dương und seiner Familie 2003 in die USA auszuwandern.  Seit 2006 lebte er mit seiner Familie in der Nähe von San Francisco.

Erst im Jahr 2011 erlaubten die vietnamesischen Behörden Dương, dass er wieder nach Vietnam einreisen dürfe, nachdem man ihm mehrfach kein Einreisevisum ausstellen wollte.

Doch Dươngs Reiseplanungen verzögerten sich, so dass er seine Reise nicht mehr antreten konnte und am 08.12.2011 aufgrund von Herzversagen und Hirnblutungen verstarb.

Die Traufeier fand in den USA statt, Dươngs Asche wird zurück nach Vietnam kehren, so ließ es Dươngs Schwager mitteilen.


Quellen:
www.bbc.co.uk
www.wikipedia.org

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