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Hilferuf von Dr. Pham Hong Son

An:
- Herrn Nguyễn Minh Triết – Präsident der S.R. Vietnam
- Herrn Nguyễn Phú Trọng – Parlamentspräsident der S.R. Vietnam
- Herrn Nguyễn Tấn Dũng – Ministerpräsident der S.R. Vietnam
- Herrn Lê Hồng Anh – Polizeiminister der S.R. Vietnam
- Staatssicherheitsdienst A42 vom Polizeiministerium
- Polizeichef der Gemeinde Thuỵ Khuê – Bezirk Tây Hồ – Hà Nội
- Vietnamesische und internationale Menschenrechtsorganisationen
- Menschen, die sich dafür interessieren
- Presseagenturen im In- und Ausland

Mein Name ist Phạm Hồng Sơn, wohnhaft in Nr. 3 - Weg 69 – Thuỵ Khuê – Hà Nội

Ich möchte eindringlich über einige ernstzunehmende Dinge berichten:

1. Seit dem 12.11.06 existiert vor meinem Hauseingang ständig eine Gruppe von Wachpersonal, bestehend aus Polizisten der Gemeinde, vom Bezirk und Stasileute in Zivilkleidung (sehr viele), die alle ein- und ausgehende Menschen, besonders Ausländer, kontrollieren.

2. Am 17.11.2006 besuchte mich gegen 15:20 ein Freund namens Trần Quốc Trung. Beim Verlassen der Wohnung wurde Herr Trung von den Zivilpolizisten der Abteilung A42 und dem Gemeindepolizist Đỗ Quốc Hưng festgehalten und seine Papiere grundlos kontrolliert. Wir fragten die Polizisten nach dem Kontroll- und Durchsuchungsbefehl, aber die Polizisten hatten keinen. In der Diskussion habe ich erklärt, dass die Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen vor meiner Wohnung und von anderen friedlichen Bürgerrechtlern in Vietnam zeigten, dass die vietnamesische Regierung Angst davor hätte, dass die Welt die Wahrheit erfahren würde. Als Anhänger vom Pluralismus und Meinungsfreiheit wär ich jederzeit bereit, die Wahrheit an alle Interessierten zu liefern. Die Polizisten haben Dr. Trung mit Gewalt in einem Wagen abtransportiert. Mit einem lauten Geschrei gab Oberstmajor Trần Minh Cường von A42 seinen Mitarbeitern die Anweisung, mich zu überbewältigen. Und auf dem Weg ins Revier der Gemeinde Thuỵ Khuê haben sie mich immer wieder geschlagen. Auf dem Polizeirevier wurde Oberstmajor Trần Minh Cường mir gegenüber gewalttätig. Er riss meine Handys und ein Tonaufnahmegerät an sich und zerstörte sie vor meinen und vor Augen von ca. 20 Uniformierten. Anschließend hat die Gemeindepolizei ein Protokoll wegen Verstoß angefertigt und zwang mich es zu unterschreiben. Ich lehnte es mit der Begründung ab, ich wäre nur Opfer eines Gesetzverstoßes durch die Stasi. Ich habe stattdessen bei der Gemeindepolizei Thuỵ Khuê eine schriftliche Anzeige gegen die Stasimänner und andere Polizisten wegen gesetzwidriger Handlungen gegen mich erstattet.
Die Polizei von Thuỵ Khuê hatte also ein Festnahmeprotokoll von mir für die Zeit von 16:00 Uhr des 17.11.06 bis 4:00 Uhr vom 18.11.06 erstellt, allerdings ohne meine Unterschrift. Aber schon gegen 22:50 Uhr haben sie mich freigelassen, ohne mir irgendeine Erklärung oder ein Protokoll mitzugeben.

3. Seit 11:00 Uhr des 18.11.2006 bis zum Morgengrau des 20.11.2006 wurde die Haustür meiner Wohnung von außen verriegelt. Unsere ganze Familie, darunter meine Frau und 2 Kleinkinder (09 und 7 Jahre alt) konnten nicht nach draußen gehen.

4. am 20.11.2006 besuchte mich gegen 22:10 mein Freund Dr. Trần Quốc Trung. Beim Verlassen des Hauses wurde Dr. Trung von ca. 5 nicht uniformierten Personen, die sich aber als Mitarbeiter der Stasi vorstellt hatten, angehalten und auf dem Polizeirevier der Gemeinde Thuỵ khuê von 23:00 Uhr bis 11:00 Uhr des 21.11.06 festgehalten. Die wollten wissen, welche Beziehung Dr. Trung zu mir hat. Nach meiner Information hat der Stasioffizier Oberstmajor Trần Minh Cường Dr. Trung gezwungen, eine Erklärung zu unterschreiben, wonach er sich jederzeit der Polizei zur Verfügung stellen und in Zukunft mich (Dr. Phạm Hồng Sơn) nicht mehr besuchen sollte.
Oberstmajor Trần Minh Cường hat außerdem auch noch gesagt, Dr. Trung möge mir (Phạm Hồng Sơn) folgendes mitteilen: “Ich werde dafür sorgen, dass der Sơn dort nicht mehr wohnen darf. Ich werde die Kriminellen und Drogenabhängigen anheuen, schmutzige Dinge ins das Haus von dem Sơn zu kippen“.

Die 4 oben genannten Fälle zeigen, dass die vietnamesischen Polizeikräfte, insbesondere die Stasi sich immer mehr und weiter in die Gesetzmissachtung begeben, das Leben der Bürger nicht mehr ernst nehmen, das Gewissen der Menschheit herausfordern, bereit sind mit allen Mitteln und feigen, dreckigen Methoden anzuwenden, um sich zu rächen und um Andersdenkenden Schäden zuzufügen. Meine Familie lebt deshalb unter ständigen Bedrohungen. Das Unheil könnte derzeit auf mich und meine Familie herabstürzen.

Als jemand, der in eigenem Land lebt und sich aber ständig mit Problemen und Bedrohungen konfrontieren muss, rufe ich die oben erwähnten Führungsmänner und alle Polizeibeamten, die noch etwas Gewissen besitzen, alle Menschenrechtsorganisationen auf der Welt auf, diese Art von Gesetzverstossenden und Gewissentrotzenden Haltungen gegen Menschen zu stoppen. Ich persönlich rechne immer mit dem Schlimmsten und bin jederzeit bereit, als Zeuge für dieses traurige Kapitel der Geschichte meines Landes aufzutreten. Aber meine beiden unschuldige Kinder und meine Frau Vũ Thuý Hà sind inzwischen auch Ziele der gewissenlosen Menschen geworden.
Als Ehemann und Vater, kann ich nicht einfach zusehen, dass ihnen irgendetwas zustößt. In dieser Situation bleibt mir nur die Hoffnung, dass meine Worte tatkräftige Unterstützungen bei Menschen mit Gewissen finden.
Ich bedanke mich herzlich.

Dr. Phạm Hồng Sơn
Hà Nội den 21.11.06


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