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Polizei kreist Herrn Vi Duc Hoi aus Lang Son ein

Seit Wochen wird Herr Vi Đúc Hối, wohnhaft in Lạng Sơn, rund um die Uhr von der kommunistischen Regierung Vietnams isoliert und überwacht.
Seit Wochen wird Herr Vi Đúc Hối, wohnhaft in Lạng Sơn, rund um die Uhr von der kommunistischen Regierung Vietnams isoliert und überwacht.

Seit Anfang September 2007 hat die Polizei Überwachungsposten vor dem Haus von Herrn Vi Đúc Hối errichtet, um jeden Kontakt von Herrn Hối mit der Außenwelt zu isolieren. Darüber hinaus terrorisieren 20 Polizisten die Ehefrau von Herrn Vi Đức Hối in der Schule, wo sie unterrichtet, weil sie ihren Mann nicht von seinen demokratischen Aktivitäten abbringen konnte. Die Behörden haben den Internetanschluss, die einzige Möglichkeit von Herrn Hồi mit anderen zu kontaktieren. Die kommunistische Partei Lạng Sơns hat gestern dem 10.10.2007 in einer Mitgliederversammlung den Ausschluss von Herrn Vi Đức Hồi aus der kommunistischen Partei wegen seiner Aktivitäten für Demokratie und Menschenrechte angekündigt.

Berichtet aus Lạng Sơn-Vietnam



Herr Vi Đức Hồi -Propagandachef, Direktor der Parteischule, ständiger Parteivertreter vom Kreis Hữu Lũng Provinz Lạng Sơn- wird wegen seiner Demokratieaktivität bestraft 

Reporter Đỗ Hiếu interviewt Herrn Vi Đức Hồi übers Telefon

Herr Vi Đức Hồi: Ich bin Vi Đức Hồi. Bevor ich von der Regierung vom Dienst suspendiert und von der Partei ausgeschlossen wurde, war ich Direktor der Parteischule, ständiger Parteivertreter vom Kreis Hữu Lũng Provinz Lạng Sơn. Ich bin seit Mai 2007 offiziel vom Dienst suspendiert. Zurzeit bleibe ich zuhause in Lạng Sơn und kämpfe für die Demokratisierung des Landes.

Đỗ Hiếu: Sie haben soeben gesagt, dass Ihnen die Regierung den Posten Direktor der Parteischule gekündigt hat. Können Sie etwas näher dazu sagen?

Herr Vi Đức Hồi: Ich hatte einige Artikel für Demokratie und Menschenrechte in Vietnam auf der Webseite Đối Thoại veröffentlicht. Damals war ich noch im Dienst, deshalb hat mich die Parteiführung aus der Partei ausgeschlossen und vom Dienst suspendiert. Ich finde das in Ordnung, die Partei macht das nicht verkehrt. Ich hatte damit gerechnet und nehme es auch gelassen an.

Đỗ Hiếu: Über einige Zuhörer und Nachrichtenquellen habe ich erfahren, dass Herr Trần Tư, stellvertretender Leiter des Sicherheitsdienstes zu Ihnen in die Wohnen gekommen war und persönlich mit Ihnen darüber gesprochen. Können Sie uns etwas über dieses Treffen erzählen?

Vi Đức Hồi: Er hat mich auf der Arbeit aufgesucht und nicht in meiner Wohnung. Bei dem Treffen hat er versucht mich zu überreden, nicht mehr diesen Weg zu gehen, sondern als „anständiger Bürger“ zu leben. Ich bestätige, Kontakt zu anderen Demokraten im In- und Ausland zu unterhalten, sowie meine Texte auf zahlreichen Internetseiten im Ausland veröffentlicht zu haben. Er behauptet, ich habe damit gegen das Gesetz verstoßen. Ich solle deshalb den Kontakt zu anderen Demokraten abbrechen und wieder als “anständiger Bürger” leben.

Đỗ Hiếu: Und wie haben Sie auf seine Überredung reagiert?

Vi Đức Hồi: Ich sagte zu ihm, dass ich damit nur die Demokratisierung unterstützen will und nicht dieses Regime oder dieses Volk bekämpfe. Ich habe nur meine Meinung gesagt. Wenn Sie meine Texte im Internet lesen, werden Sie feststellen, dass ich damit nur die Demokratie und damit die Gerechtigkeit für die klagenden Bürger verteidigen will. Meine Kritike an die Partei sollen die Fehler von der Partei aufzeigen. Da ist nichts weiter dran.
Ich habe zu ihm gesagt, dass ich deswegen die Demokratisierung des Landes unterstütze, weil das meine Ideologie ist.

Đỗ Hiếu: Wir haben auch gehört, dass Ihre Frau, die zurzeit in der Mittelstufe unterrichtet, auch Schwierigkeiten bekommt. Können Sie auch hier etwas näher erklären?

Vi Đức Hồi: Nur Grundschule und nicht Mittelstufe. Bislang hatte meine Frau ihre Arbeit in der Schule immer gut gemacht. Die haben zu meiner Frau gesagt, dass meine Frau mich überreden soll, den Kampf für Demokratie aufzugeben. Meine Frau hat deshalb versucht mich zu überreden. Es hat sogar deswegen einen großen Streit in unserer Familie gegeben. Meine Frau ist noch Mitglied in der Partei.
Vor Kürzem bin ich nach Hà-Nội gefahren und habe Herrn Chính zu besucht. Als ich wieder nach Hause kam, hörte ich, dass die Polizei meine Frau in ihrer Schule aufgesucht hat und sie dafür kritisiert, mich nicht genügend überredet zu haben. Sie haben zu meiner Frau gesagt, dass sie als Parteimitglied solche Menschen wie mich nicht beschützen dürfe. Meine Frau hat daraufhin gesagt, dass es sich hier persönliche Angelegenheit handele. Man hätte sie daher privat zuhause aufsuchen und mit ihr darüber sprechen sollen, und nicht bei ihr in der Schule. Das ist auch meine Meinung.

Ich weiß nicht, was mit meiner Frau demnächst passiert. Aber was sie momentan mit meiner Frau gemacht haben, finde ich absolut nicht in Ordnung. Davon habe ich auch schon meinen Freunden erzählt.

Đỗ Hiếu: Wir haben auch mitgekriegt, dass Sie zurzeit unter Hausarrest stehen und eventuell vor der „Volkstribüne“ angeklagt werden. Stimmt das?

Vi Đức Hồi: In der letzten „Arbeit“ hat die Polizei erklärt, dass wenn ich weiter Kontakt zu anderen Demokraten, insbesondere zu Demokraten im Ausland aufrechterhalte, dann würden sie mich vor der „Volkstribüne“ kritisieren, wie sie letztens mit Herrn Nguyễn Khắc Toàn oder zuletzt mit Herrn Nguyễn Văn Đài und anderen Demokraten gemacht haben. Ich habe daraufhin protestiert, dass sie so etwas nicht machen dürfen. Das wäre sehr feige.
Bis jetzt haben sie uns noch nichts getan. Das heißt aber, wenn ich in Zukunft weiter mit meinen demokratischen Aktivitäten fortsetze, dann würden sie ihre Drohungen wahr machen. Das würden sie aber nicht nur mit mir sondern genauso mit allen anderen Demokraten machen. Die wollen damit erreichen, dass Mitbürger mich verwalten und isolieren.

Đỗ Hiếu: Wir danken Ihnen für das Interview mit unserem Sender RFA und wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen viel Glück und Gesundheit.

Herr Vi Đức Hồi: Vielen Dank. Zurzeit befinde ich mich in einer sehr schwierigen Lage. Ich bin total isoliert. Solche Telefonate werden abgehört. Ich bin sicher, dass sie nur morgen oder über morgen kommen und mich holen. Aber was soll’s. So etwas ist hier normal. Ich habe keine Sorge. Aber ich sage das, damit Sie wissen, dass meine Situation hier oben nicht einfach wie in Hà Nội. Ich bin vom Minderheitsvolk und hier oben ganz allein. Ich bin hier der einzige, der solche Gedanken habe, deshalb werden sie mich mit allen Kräften bekämpfen. Ich bin in großen Schwierigkeiten.

Ich hoffe, wir werden Aufmerksamkeit für einander haben. Wir müssen unsere Stimmen für die Gerechtigkeit erheben. Ich verstoße damit nicht gegen das Gesetz. Wir machen nur das, was uns das Gesetz nicht verbietet.

Ein Kampf für die Gerechtigkeit ist eine ganz natürliche Sache. Ich bin der Meinung, dass das eine ganz normale Reaktion jedes Menschen, wenn jeder als sein Recht erkannt hat. Das ist etwas ganz Natürliches. Das ist alles, was ich noch hinzufügen wollte.


Quelle: www.doi-thoai.com