Der Regengeist und der Frosch
- Veröffentlicht am 19. Februar 2007
- Eingereicht von Pham thi Que Huong
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Vietnamesische Märchen/Mythen

Noch schlimmer war es, wenn er monatelang nicht aus seinem Haus ging. Die gesamte Erde trocknete aus. Pflanzen und Tiere starben nacheinander. Es kam der Tag, als der Frosch die Entscheidung traf, sein Schicksal nicht einfach so anzunehmen. Er beschloss, sich beim Himmlischen Kaiser zu beschweren. Auf dem Weg dorthin traf er zuerst den Krebs, dann den Fuchs, den Bären, den Tiger und zum Schluss die Biene. Alle versuchten, den Frosch zu überreden, auf sein Vorhaben zu verzichten. Aber der Frosch war stur, und am Ende überredete er die anderen Tiere mitzukommen. "Warum sollten wir auf den sicheren Tod warten? Je mehr wir sind, desto größer ist die Chance uns beim Himmlischen Kaiser Gehör zu verschaffen."

Der Regengeist erschien persönlich am Fenster, da sich der Himmlische Kaiser und die anderen Gottheiten auf Reisen befanden. "Wer wagt es, mich beim Abendessen zu stören", brüllte der Regengeist, bevor er den Wachmann zu sich holte. Der Wachmann rannte zum Tor und wieder zurück: "Der Frosch ist es, Herr. Er will sich beim Himmlischen Kaiser darüber beschweren, dass Sie Ihrer Arbeit nicht ordentlich nachgehen." "Frechheit!" brüllte der Regengeist, während der Frosch weiter auf die Trommel schlug, in der Hoffnung, dass der Himmlische Kaiser ihn hören würde und zum Palast zurückkehrte. Der Regengeist befahl den Himmlischen Hahn zum Tor, um den Frechdachs aufzupicken. Der Hahn schärfte seine Sporen und bereitete sich auf den Kampf vor. Der Frosch gab dem Fuchs ein Zeichen und in einer Handumdrehung wurde der Hahn von ihm so zugerichtet, dass er fast alle Federn verlor. "Hmm, ein komischer Frosch", dachte sich der Regengeist Wut entbrannt. "Er steht vor dem Tor, blies sich auf und der Himmlische Hahn verliert alle seine Federn. Das ist nicht normal. Ach, ich werde ihm zeigen, wer hier Befehle gibt.Himmlischer Hund ! Mach aus dem Frosch Hackfleisch!"

"Wache!", brüllte der Regengeist, "geh hin und mach ihn fertig!" Die Wache verneigte sich, nahm ihre Lanze und ging im Militärschritt zum Tor.
Auf ein Zeichen des Frosches kam die Biene aus ihrem Versteck und stach der Wache in die Augen. Die Wache schrie vor Schmerzen. Als sie sich mit dem Wasser der Pfütze die Augen waschen wollte, kniff der Krebs ihn überall hin, wo er ihn erreichen konnte. Bevor die Wache das Wasser aus dem Gesicht wischen und in den Palast rennen konnte, warfen sich der Bär und der Tiger auf ihn, bissen, kratzen ihn. Der Fuchs und die Biene halfen tatkräftig mit! Als die Wache die Worte des Frosches hörte :"Gut, ich nehme jetzt meinen Stock, und erteile Dir eine Lektion", lief er direkt zum Palast zurück. Dem Regengeist gefror das Blut, als er sah, wie die Wache, halbblind, das Gesicht vor Angst verzogen, zurückgelaufen kam.
Der Frosch schwoll noch mehr an und quakte laut: "Wenn der Regengeist nicht sofort mit seiner Arbeit beginnt, wird er sehen, was geschieht!"
Bumm, bumm! Ohrenbetäubende Trommelschläge begleiteten seine Warnung. "Was ist passiert?! fragte eine starke Stimme, "Wer hat solches Unrecht erlitten, dass er die Himmlische Trommel so laut schlug und ich von der anderen Seite der Welt zurück musste?"
Der Himmlische Kaiser war soeben zurückgekehrt. "Ich bin es, der getrommelt hat, kaiserliche Hoheit", sagte der Frosch mutig. Dann erklärte er die Gründe seiner Beschwerde.
Der Himmlische Kaiser runzelte die Brauen und guckte den Regengeist ganz streng an. Der Regengeist machte sich ganz klein. Wenn er gekonnt hätte, hätte er sich in ein Insekt verwandelt, um unbemerkt verschwinden zu können. "Steig sofort auf die Erde herunter und mach deine Arbeit", befahl der Himmlischer Kaiser. "Und wenn du damit fertig bist, komm zurück zu mir, um deine Strafe entgegenzunehmen."
Der Regengeist flog weg. Der Himmlische Kaiser betrachtete die Schäden, die der Frosche und seine Freunde begangen hatten. Die Wache, der Hund und der Hahn waren nicht schön anzusehen. "Ich muss zugeben, dass ein großes Unrecht geschehen ist. Wenn der Regengeist in Zukunft seiner Arbeit wieder nicht nachgeht, brauchst du, Frosch, nur laut zu quaken. Der Regengeist wird sich daran erinnern und wird Regen auf die Erde bringen."
Seit diesem Tag braucht der Frosch nur zu quaken, wenn lange Zeit kein Regen auf die Erde gefallen ist. Wenn der Regengeist trotzdem nicht hört, wird der Himmlische Kaiser wütend, sodass der Regengeist zur Arbeit gezwungen wird.
Für Vietnamesen sind Blitze und Donner Ausdrücke dieses Zornes.
Wir sagen dann "Troi gâm": Der Himmel brüllt.
Bilder von Juliane K.
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