Die Geschichte von Kinderstreichen
- Veröffentlicht am 19. Februar 2007
- Eingereicht von Pham thi Que Huong
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Vietnamesische Märchen/Mythen

Wie wir wissen, war der Gott des Regens launisch und faul. Aber er konnte ganz zärtlich und romantisch sein. So hat er die Göttin des Feuers verführt und mit ihr seinen jüngsten Sohn VOI gezeugt.
Die Beziehung der beiden Gottheiten war mehr als turbulent. Ständig gab es Streit. Wenn sie sich stritten, wurde am Ende Wasser zu Dampf, Feuer zu Funken. Beide Gottheiten kamen erschöpft aus diesen Auseinandersetzungen hervor, denn es gab keinen Sieger. Der Verlierer war immer ihr Sohn: VOI war sehr unglücklich, wenn er Zeuge solcher Machtkämpfe wurde.
VOI hat von seiner Mutter, der Göttin des Feuers, die Aufgewecktheit, die Leidenschaft und die Selbstsicherheit nicht geerbt. VOI, ein hübsches Gott-Kind mit lockigem Haar, war gutmütig, bequem und etwas langsam im Denken. Aber er war lieb zu allen. Seine Gestalt war eines Gottes würdig, wenn auch seine Nase etwas zu lang war. Deswegen wurde er oft von anderen Gott-Kindern gehänselt. Ein einziges Gott-Kind machte sich nicht lustig über ihn, das war CHUOT. CHUOT verteidigte VOI immer, wenn die anderen Kinder über ihn herfielen.

Eines Tages kam CHUOT auf die Idee, einige gute Streiche mit den Erdbewohnern zu machen, weil der Regengott wieder in einer Beziehungskrise steckte und keine Zeit mehr hatte, seine Arbeit zu tun. Die Erde trocknete aus und die Erdbewohner beteten vergeblich um Regen. Also überredete CHUOT seinen Freund VOI, den Flaschenkürbis, in dem der Regengott das aus dem Meer gesaugte Wasser gelagert hatte, mitzunehmen. "Lass uns den Erdbewohnern helfen und dabei unseren Spaß haben. Dein Vater schläft und wird nichts merken." VOI hatte noch die Worte seines Vaters im Ohr: "Kind, spiele nie mit dieser Kalebasse. Sie muss richtig eingesetzt werden, sonst wird die Erde durch eine große Sintflut zerstört."

40 Tage und 40 Nächte lang regnete es. Eine Sintflut überflutet die Erde. Überleben konnten nur diejenigen, die auf der Arche Zuflucht gefunden hatten.

Seitdem gibt es auf der Erde Elefanten (VOI) und Mäuse (CHUOT)
Der Elefant arbeitet hart für die Erdbewohner. Er trägt schwere Lasten, um seine Schuld abzuzahlen, und er hat panische Angst vor der Maus.
Wenn er sie trifft, erinnert er sich genau daran, dass er durch sie auf die Erde verbannt wurde. Er läuft weg, um nicht wieder von ihr in dumme Streiche mit tragischem Ausgang verwickelt zu werden. Und die Maus? Immer sehr flink und klug wie im Himmel lebt sie auf der Erde und bedient sich ohne Reue der Lebensmittel der Erdbewohner !
Bilder von Juliane K.
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