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Polizei schießt auf die ethnische Jarai auf der Flucht

Nach unseren Informationen sind 2 von den 50 nach Kambodscha geflüchteten Montagnards inzwischen in ihr Dorf zurückgekehrt.
Nguyễn Khanh, RFA-Reporter

Nach unseren Informationen sind 2 von den 50 nach Kambodscha geflüchteten Montagnards inzwischen in ihr Dorf zurückgekehrt.
Die zurückgekehrten erzählten ihren Angehörigen, dass als sie den Grenzübergang Ðắc Cơ in Gia Lai erreichten, hat es Schüsse gegeben.

Wir haben Kontakt mit einem Nachbar der beiden Rückkehrer aufgenommen und erfuhren folgende Details:

Nguyễn Khanh: Ich bin vom Radiosender Freies Asia in den USA. Darf ich fragen, ob Sie Neuigkeiten über das Schicksal der geflüchteten Jarai haben?

Dorfbewohner: Ja, in unserem Dorf sind gestern abend zwei Leute zurückgekehrt.

Nguyễn Khanh: Haben sie erzählt, warum sie zurückgekehrt sind?

Dorfbewohner:Die beiden Zurückgekehrten erzählen, dass, als sie nur noch kurze Entfernung vor der Grenze waren, hat es plötzlich Rufe "stehen geblieben" gegeben. Aus Angst sind alle los gerannt. Dann fielen Schüsse. Die Leute wußten nicht, ob auf sie gezielt oder nur in die Luft geschossen wurde. Sie rannten einfach!

Was passiert mit den Zurückgekehrten?

Nguyễn Khanh: Hat die Dorfpolizei die Zurückgekehrten Schweirigkeiten gemacht?

Dorfbewohner: Die waren schon da, haben die beiden aber noch nicht angefasst. Vielleicht tun sie erstmal nichts, damit auch die anderen zurückkehren. Sie lassen die Leute einfach in Ruhe.

Nguyễn Khanh: haben die zwei Zurückgekehrten erzählt, wie weit sie gekommen waren, als die Schüsse fielen?

Dorfbewohner: Die waren direkt an der Kambodscha-Grenze.

Nguyễn Khanh: Was passiert mit den anderen? Gibt es Neuigkeiten über sie?

Dorfbewohner: Bis jetzt noch nichts. Nur die zwei sind zurückgekommen.


Polizei umzingelt das Dorf

Nguyễn Khanh: Letzte Woche, als die Leute aus dem Dorf geflüchtet sind, hat die Polizei das Dorf umzingelt. Alle ein- und ausgehende Leute wurden kontrolliert. Dauert der Zustand noch an?

Dorfbewohner: Es ist unverändert geblieben.

Nguyễn Khanh: Wie haben die Menschen darauf reagiert?

Dorfbewohner: Die Menschen wissen darüber aber sie trauen sich nichts zu sagen, weil diese Leute das Gesetz verletzt hat. Nach dem geltenden Gesetz von Vietnam, wenn sie das Land verlassen, ohne vorher die Behörden darüber zu unterrichten, wirft man Ihnen illegalen Grenzüberquerung vor.

Familien mit den geflüchteten Kindern sind sehr besorgt, weil ihre Kinder verhaftet und geschlagen werden können. Die Behörden versichern, dass sie dies nicht tun. Die Leute wissen nicht, wem sie glauben.

Nguyễn Khanh: Wir danken Ihnen für diese Informationen.
Nach unseren Informationen gehören die geflüchteten dem Stamm Gia Rai an. Diese lebten in verschiedenen Dörfern und sind am 15. diesen Monat auf der Flucht, d.h seit fast 2 Wochen.

Laut Dorfbewohner haben die fast 50 Menschen die Flucht beschlossen, weil die Polizei sie verdächtigte, die Flucht nach Kambodscha zum politischen Asyl geplant zu haben. Unter den geflüchteten befinden sich auch Frauen und Kinder. Vietnamesiche Behörden drohen, Schußwaffen einzusetzen, falls sie Flüchtlinge entdecken.

Wir werden die Situation weiter verfolgen und Sie mit den neuesten Informationen auf dem Laufenden halten.


Quelle: www.rfa.org