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Anti-China Aktivisten erinnern an den Sino-Vietnamesischen Krieg vor 35 Jahren



Am morgen des 16.02.2014 versammelten sich Aktivisten und einige ehemalige Veteranen in Hanoi, um an den Krieg zwischen der Volksrepublik China und der Sozialistischen Republik Vietnam zu erinnern und gegen Vietnams Vasallenpolitik zu demonstrieren. Ursprünglich wollte man sich am symbolträchtigen Lý Thái Tổ Platz versammeln, doch dieses Mal hatte die Regierung schon im Morgengrauen Regimetreue Bürger zum Tanzen auf den Platz geschickt, sodass dieser nun blockiert war. Wieder wimmelte es nur von Polizei, Staatsschutz und weiteren Sicherheitsorganen, um Aktivisten abzuhalten auf den Platz zu kommen. Für die kommunistische Regierung Vietnams ist jegliche Kritik gegenüber dem nördlichen Nachbar ein Tabuthema, zu groß ist Pekings Einfluss. Die gefallenen vietnamesischen Soldaten des Sino-Vietnamesischen Kriegs liegen im Gegensatz zu den Kriegern, die gegen Frankreich, die USA bzw. Südvietnam kämpften, nicht auf einem schönen Heldenfriedhof, sondern auf einem verwahrlosten Militärfriedhof.

Die Aktivisten ließen sich aber nicht von ihrem Vorhaben abbringen und veranstalteten kurzer Hand am Hoàn Kiếm See ihre Demonstration. Sie hielten Blumen in den Händen und trugen Kopfbinden mit der Aufschrift „Das Volk vergisst nicht 1979-2014“.



Die Menge marschierte zunächst schweigend, später rief sie: „Einigkeit! Nieder mit denen, die das Land verkaufen! Hoàng Sa, Vietnam! Trường Sa, Vietnam!



Später versammelten sich die Menschen am Ngọc Sơn Tempel, eine der bekanntesten Sehenswürdigkeiten der vietnamesischen Hauptstadt, unweit des Lý Thái Tổ Platzes. Die Aktivisten legten Blumen nieder und hielten öffentliche Reden, die Staatssicherheit beobachtete die ganze Zeit die Menge, es gab aber keine Zwischenfälle, alles verlief friedlich.


Jeder erklärte sich als Sieger
Am 17. Februar 1979 begann die Volksrepublik China eine Vergeltungsmaßnahme, da das Hanoier Regime zuvor in Kambodscha einmarschierte und die Roten Khmer bekämpfte, die von Peking unterstützt wurden. Chinesische schlecht ausgerüstete Truppen begannen diverse Orte und Gebiete mit Granaten und Raketen in der Grenzregion zu beschießen. Außerdem sollte die Infrastruktur zerstört werden. Viele Brücken und Eisenbahngleise wurden sabotiert. Theoretisch hätte Peking die Möglichkeit gehabt schnell nach Hanoi vorzustoßen, auch wenn die Verlustzahlen dann noch höher gewesen wären, aber am Material Mensch mangelte es in China nicht, doch man beabsichtigte keinen Eroberungskrieg. Vietnam wurde durch massive Waffenlieferungen der Sowjetunion unterstützt. Nach vier Wochen zogen sich die chinesischen Truppen zurück. Beide Kriegsparteien hatten hohe Verluste zu beklagen. In der chinesischen Propaganda wurde die „Strafaktion“ gefeiert und erklärt, dass die Ziele erreicht seien – Vietnam habe nun verstanden, dass es mit seiner Armee nicht unbesiegbar sei. In Vietnam rief der Ministerpräsident Phạm Văn Đồng den Sieg Vietnams aus, man habe die Chinesen glorreich in die Flucht geschlagen. China sei nun international isoliert und wird sich wirtschaftlich nicht mehr erholen sagte der Politiker. Was der vietnamesische Kommunist nicht wusste, dass genau seine Worte kurze Zeit später Realität wurden, allerdings für Vietnam.

Weitere Infos: Sino-Vietnamesischer Krieg, 1979 – Ein Bericht von Peter Scholl Latour:
http://www.youtube.com/watch?v=h0K2fkJwRFE (die chinesische Seite)
http://www.youtube.com/watch?v=WuTqsjKTHqA (vietnamesische Seite)