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Polizei prügelt Demokratieaktivisten blutig

Meldungen aus Vietnam zufolge wurde Herr Nguyễn Phương Anh, ein Demokratieaktivist aus Hà Nội, während seines Besuches zusammen mit anderen Gleichgesinnten in der Wohnung des Demokratieaktivisten Vi Đức Hồi im Kreis Hữu Lũng, Provinz Lạng Sơn von Polizisten und Kriminellen schwer misshandelt.
Meldungen aus Vietnam zufolge wurde Herr Nguyễn Phương Anh, ein Demokratieaktivist aus Hà Nội, während seines Besuches zusammen mit anderen Gleichgesinnten in der Wohnung des Demokratieaktivisten Vi Đức Hồi im Kreis Hữu Lũng, Provinz Lạng Sơn von Polizisten und Kriminellen schwer misshandelt. Herr Nguyễn Phương Anh wurde dabei schwer verletzt.

Herr Nguyễn Phương Anh ist Geschäftsführer der Import-Export-Gesellschaft "Mùa Thu" mit Sitz in Hà Nội, dessen Geschäft und Kunden ständig von der Polizei schikaniert werden.

Herr Vi Đức Hồi war zuletzt Direktor von der "Parteischule" im Kreis Hữu Lũng, Provinz Lạng Sơn. Heute ist er ein Demokratieaktivist.

Nachfolgend ist die Darstellung über das Geschehnis von Herrn Nguyễn Phương Anh im Interview mit Thanh Quang vom Sender RFA:

Nguyễn Phương Anh: Gegen 18 Uhr vietnamesischer Zeit wurden wir von einem Dutzend Polizisten eingekreist und brutal verprügelt. Zwei Polizisten hielten mich fest, damit andere mir auf dem Kopf schlagen können. Mein Kopf hat geblutet und meine Kleidung wurde dabei zerrissen.

Thanh Quang: Hat die Polizei außer Ihnen noch jemand anderen geprügelt, z.B. Herrn Vi Đức Hồi?

Nguyễn Phương Anh: Herrn Vi Đức Hồi passiert nichts. Andere Freunde von mir wurden nur zum Verhör auf die Wache mitgenommen. Ich hatte zuvor gegen die unerlaubte Leib- und Privatwohnungsdurchsuchung der Polizei protestiert. Daraufhin haben zwei Polizisten mich festgehalten, damit andere Polizisten und unbekannte Jugendlichen auf mich einprügeln können.

Thanh Quang: Haben die Behörden für das massive Aufgebot mit Polizisten und Kriminellen irgendeine Erklärung abgegeben?

Nguyễn Phương Anh: Sie haben keine Erklärung dafür gemacht. Sie betrachten das als ihre selbstverständlichen Rechte. So etwas passiert nur in einem Totalitärregime. Sie sind einfach auf mich losgegangen, ohne vorher irgendetwas zu erklären.

Thanh Quang: Was passierte dann, nachdem die Polizisten Sie zusammengeschlagen haben?

Nguyễn Phương Anh: Als ich bewusstlos wurde, haben sie mich ins Polizeiauto gezerrt und auf die Wache gefahren. In der Wache angekommen, öffneten sie mir die Wagentür. Da ich wegen meines geschwächten Zustand umgekippt bin, traten sie mir in den Bauch und behaupten dabei, ich hätte die Ohnmacht nur vorgetäuscht. Dann zerrten sie mich auf dem Asphalt in die Wache. Ich konnte auf der Wache wegen der starken Schmerzen nicht gerade sitzen und bin daher mehrmals umgekippt. Aufgrund der Schmerzen im Kopfbereich hatte ich gebeten, ins Krankenhaus gefahren zu werden. Diese Bitte haben sie jedoch abgelehnt.

Thanh Quang: Was passierte mit den anderen?

Nguyễn Phương Anh: Die anderen sind meine Freunde in der Nachbarschaft und von der Uni. Die Polizei hat meine Freunde in einen anderen Raum zum Verhör untergebracht. Sie haben keine Prügel bekommen.

Thanh Quang: Hat die Polizei ihre Freunde schon freigelassen?

Nguyễn Phương Anh: Ja, sie sind inzwischen alle frei.

Thanh Quang: Hat die Polizei nach diesem Vorfall irgendetwas zu Ihnen gesagt oder gedroht?

Nguyễn Phương Anh: Drohungen habe ich schon seit 2-3 Jahren anhören müssen. Diesmal haben sie gesagt, wenn ich nicht aufhöre zu kämpfen, würden sie die Kriminellen beauftragen, mich zu entführen und in dem Wald spurlos zu liquidieren. Ich solle mich darauf gefasst machen.

Thanh Quang: Welche Reaktion haben Sie und andere Demokratieaktivisten wie Herr Vi Đức Hồi angesichts dieses brutalen Übergriffs?

Nguyễn Phương Anh: Seit Freilassung aus der Polizeiwache habe ich Herrn Hồi bis jetzt noch nicht wieder gesehen. Ich bin aber der Meinung, dass wir nicht aufhören dürfen zu kämpfen, selbst wenn wir dabei unser Leben opfern müssten. Wenn sie mich noch mehr foltern oder unter unmenschlichsten Bedingungen inhaftieren würden, würde ich trotzdem meinen Kampf nicht aufgeben. Ich möchte deshalb internationale Menschenrechtsorganisationen bitten, mir zu helfen, da dieser Kampf vom Tag zu Tag immer härter wird, und das kommunistische Totalitärregime in der Änderungsphase mit Sicherheit noch brutaler handelt wie sonst.

Die Bilder von dem verletzten Nguyễn Phương Anh können hier gesichtet werden.



Quelle: www.rfa.org