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Fernsehsender VTV1 verbreitet Lügen über die Trauerfeier des Patriarchen

Angesichts der Falschmeldungen in Zeitungen und Fernsehsendern über die Trauerzeremonie des Hochehrwürdigen Thích Huyền Quang sowie über Hochehrwürdigen Thích Quảng Độ, Leiter des Hoá Đạo-Instituts, der sich während der Trauerfeier in Nguyên Thiều aufhält, ...
Patriarch Thích Huyền Quang
PARIS, den 7.7.2008 (PTTPGQT) – Angesichts der Falschmeldungen in Zeitungen und Fernsehsendern über die Trauerzeremonie des Hochehrwürdigen Thích Huyền Quang sowie über Hochehrwürdigen Thích Quảng Độ, Leiter des Hoá Đạo-Instituts, der sich während der Trauerfeier in Nguyên Thiều aufhält, hat Herr Võ Văn Ái, Sprecher des Hoá Đạo von der Vereinigten Buddhistischen Kirche Vietnams (VBKV), Stellung dazu genommen.

Mönche der VBKV haben gestern unter Leitung vom Hochehrwürdigen die Bestattungszeremonie des Patriarchen im Tempel Nguyên Thiều durchgeführt. Bilder in der Pressemitteilung www.queme.net des Internationalen Informationsbüros der VBKV vom 06.07. zeigen deutlich, dass Hochehrwürdiger Thích Quảng Độ und Hochehrwürdiger Thích Thiện Hạnh zusammen mit jungen Mönchen den Leichnam des Patriarchen in den Sarg legen. Vor dem Eingang des Tempels Nguyên Thiều hängt auch ein großes Schild mit dem Programm über die Trauerzeremonie des IV. Patriarchen der VBKV als ein klarer Beweis für die Zuständigkeit des Begräbnisses.

Programm der Trauerzeremonie
Trotzdem behauptet der Fernsehersender VTV1 von der kommunistischen Regierung am 06.07.:
«Schüler vom Hochehrwürdigen Thích Huyền Quang und wahre Mönche vom Tempel Nguyên Thiều haben Quảng Độ und seiner Clique angesichts ihrer unmoralischen Aktivität eine klare Absage für die Leitung der Trauerzeremonie erteilt und stattdessen genau nach den Wünschen des am 05.07.2008 verstorbenen Hochehrwürdigen gehandelt. Am 06.07.2008 hat die Führung der Buddhistischen Organisation Vietnams (die vom Staat gesteuerten Buddhismusorganisation) von Provinz Bình Định zusammen mit Schülern und Angehörigen vom Hochehrwürdigen Thích Huyền Quang die Bestattungszeremonie durchgeführt.

Zahlreiche Würdenträger von der Buddhistischen Organisation Vietnams aus Provinz Bình Định haben an dieser feierlichen Zeremonie gemäß der Buddhistischen Tradition teilgenommen.»

Deklaration der Trauerzeremonie des IV. Patriarchen von der Vereinigten Buddhistischen Kirche Vietnams
Das ist wirklich unerhört! Denn woher sollen Fernseherzuschauer im ganzen Land und im Ausland wissen, was da tatsächlich vorgefallen ist? Deshalb hat Herr Võ Văn Ái sich heute an die Presse und Medien gewandt:

«Presse und Medien der vietnamesischen Regierung verstoßen damit sowohl gegen Artikel 69 des vietnamesischen Grundgesetzes über "Meinungs- und Pressefreiheit, Informationsfreiheit, Versammlungsfreiheit, Freiheit auf Vereingründung und auf Demonstration", als auch gegen Artikel 19 des Internationalen Abkommens über Bürger- und Politikrechte der Vereinten Nationen: "Jeder hat das Recht auf Beibehaltung seiner Meinung, ohne vom Dritten beeinflusst zu werden (...) sowie Achtung von Rechten und Ansehen anderer Menschen", dessen Einhaltung Vietnam mit seiner Unterschrift zugesichert hat. Daher ist es wirklich schrecklich, dass solche Dinge sich in dem Land ereignen, welches zurzeit die Präsidentschaft des UN-Sicherheitsrats innehat. Die kommunistische Regierung von Vietnam benützt Presse und Medien, um Millionen vietnamesischer Bürgern in aller Öffentlichkeit mit manipulierten Informationen über ein Ereignis im eigenen Land zu versorgen. Manipulation von Bildern und Nachrichten über die Trauerfeier eines religiösen Würdenträgers ist einer Erniedrigung gleich. Glücklicherweise können die Machthaber in Hanoi das Volk nicht ewig belügen und betrügen.»

Polizeiwagen auf dem Geländer des Tempels ausgestattet mit Handy-Empfang-Störgerät
Der Fernsehersender VTV1 hat in seinem Bericht auch das Interview mit Hochehrwürdigem Thích Đổng Quán von Pagode Thiên Hoà in An Nhơn, Mitglied der staatlichen Kirchenorganisation, gezeigt. Wie bereits am 06.07. berichtet wurde, war Hochehrwürdiger Thích Đổng Quán derjenige, der versucht hatte, die Trauerfahne, die Traueranzeige und die Tafel des Zeremonieprogramms im Tempel Nguyên Thiều zu zerreißen. Anwesende Mönche haben ihn jedoch daran gehindert und zum Verlassen des Tempels gebeten. Hochehrwürdiger Thích Đổng Quán «bestätigte» im Fernsehen, Hochehrwürdiger Thích Huyền Quang soll früher zu ihm gesagt haben, «niemand darf Tempel Nguyên Thiều für andere Zwecke als Ausbildungsstätte benützen». Das ist ein weiterer Beweis dafür, dass dieser Hochehrwürdige im Auftrag der Regierung handelte, die VBKV wegen Durchführung der Trauerfeier ihres höchsten Führers zu kritisieren. Dieser Herr behauptet, er lebe in Bình Định, weiß aber nicht, dass der Patriarch nur wegen «Ausbildungs-, Kultur- und Religionsabsicht» seit 33 Jahren unterdrückt und inhaftiert wurde. Der Patriarch hat seine Gefühle oft in diesem Satz ausgedrückt: «Ich bin ein lebendiger Mensch ohne Zuhause, ein Passant ohne Wege, ein Toter ohne Grab, ein Gefangener ohne Strafurteil».
Glücklicherweise ist durch den unnachgiebigen Kampf von Mönchen, Nonnen und Buddhisten im In- und Ausland sowie Unterstützung der Weltöffentlichkeit vielen Mönchen gelungen, nach Nguyên Thiều zu kommen, um dem Patriarchen die letzte Ehre zu erweisen.

Zelt von der Polizei am hinteren Eingang des Tempels
Seit gestern sind sämtliche Telefonleitungen von dem Tempel abgeschnitten. Heute steht ein Polizeiwagen direkt auf dem Geländer des Tempels, ausgestattet mit einem Empfangstörungsgerät. Ca. 50 Polizisten laufen ständig im Tempel mit Videokameras herum, um Bilder aufzunehmen. Vor dem Eingang des Tempels überwachen 20 Polizisten ein- und ausgehende Personen. Am hinteren Eingang hat die Polizei ein Zelt als Kontrollposten aufgeschlagen.

Ausländische Zeitungen mit Vertretung in Hanoi beschweren sich, dass sie die Homepage Quê Mẹ von dem Internationalen Informationsbüro wegen der Firewallsperre von Vietnam heraus nicht ansürfen können, um Informationen für ihre Berichterstattung zu entnehmen.

Die Lage im und um den Tempel Nguyên Thiều ist angespannt. Niemand weiß, was in nächsten Tagen passiert. Mönche beten für den Patriarchen abwechselnd rund um die Uhr bis zu seiner Beerdigung am 11.07. Auf Nachfragen wurde mitgeteilt, dass es eine gestaltlose Trauerfeier geben wird, um Störrungen mit unterschiedlichen Gestalten zu begegnen.


Quelle: www.queme.net