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Erneute Unterdrückung von klagenden Bürgern in Saigon

Am Morgen des 29. und 30. August 2007 hat die Polizei von Saigon mit Unterstützung von Provinzpolizisten die Versammlung der klagenden Bürger in Saigon erneut gewaltsam aufgelöst und in ihren jeweiligen Heimatort gebracht.
Am Morgen des 29. und 30. August 2007 hat die Polizei von Saigon mit Unterstützung von Provinzpolizisten die Versammlung der klagenden Bürger in Saigon erneut gewaltsam aufgelöst und in ihren jeweiligen Heimatort gebracht.

Klagenden Bürger aus Provinz Bình Thuận wurden als erstes von dieser Polizeiaktion betroffen. Das waren auch die ersten Bürger, die nach der der brutalen Zerschlagung der Demonstration vom 18.07.2007 in Saigon diesmal Demonstration erneut entfachtet haben. Bei der Auflösung der Demonstration sind Polizisten besonders hart gegen 2 Personen aus Provinz Bình Thuận vorgegangen. Das waren Herr Lương Văn Sinh und Frau Phạm Thị Nga, welche die Behörden für Anführer von klagenden Bürgern hielten. Bei dem Übergriff der Polizei hatte Herr Lương Văn Sinh versucht zu fliehen, konnte sich von den 8 gezielt eingesetzten Polizisten (5 von Saigon und 3 von Bình Thuận) jedoch nicht entkommen. Nachdem die 8 Polizisten Herrn Sinh brutal zusammengeschlagen haben, legten sie ihm die Handschellen an und in einem Gefangenentransportfahrzeug nach Bình Thuận zum Verhör wegtransportiert. Herr Sinh wurde auf dem Polizeirevier länger als 36 Stunden (von 9 Uhr des 29.08.07 bis 21 Uhr des 31.08.07) festgehalten und verhört. Während des Verhörs hat Herr Sinh sich geweigert zu Essen und Wasser aufzunehmen. Um gegen die unrechtsmäßige Verhaftung durch die Polizei zu protestieren hat Herr Sinh mehrfach mit dem Kopf gegen die Wand geschlagen. Stasimänner, die Herrn Sinh abwechselnd verhört haben, kümmerten sich nichts um die Verletzung, die Herr Sinh durch seine Handlung sich zugezogen hat. Stattdessen haben sie auch noch zusätzlich auf Herrn Sinh eingeschlagen.

Herr Sinh war mit eigenem Moped nach Saigon gefahren. Die Polizei hat sein Moped und Handy beschlagnahmt und will ihm jetzt nur zurückgeben, wenn Herr Sinh Anzeige gegen Altehrwürdigen Thích Quảng Độ und die Vereinigte Buddhistische Kirche Vietnams wegen „Anstiftung zur Demonstration mittels des Geldes aus dem Ausland“ erstatten würde. An dem Verhör durch die Polizisten Khoa und Hiện war auch ein Polizeimajoroberst Lý Minh Thảo für Sicherheit direkt beteiligt. Majoroberst Thảo sagte: "Wenn Sie sich trauen, Anzeige gegen Herrn Thích Quảng Độ und seine Delegation wegen Anstiftung zur Demonstration gegen die Regierung, was am frühen Morgen des 17.7.2007 geschah, zu erstatten, würde der Staat Ihnen alle Eigentume, für deren Rückgabe Sie die ganze Zeit kämpft haben, komplett zurückgeben. Ich schalte jetzt das Diktiergerät an und lege ein Stück Papier auf den Tisch. Das ist die einmalige Gelegenheit für Sie..."

Als Polizist Lý Minh Thảo mit seiner Versuchung fertig war, antwortete Herr Lương Văn Sinh: "Ich kann nicht gegen mein Gewissen handeln, wie Sie es gerne hätten. Altwürdiger Thích Quảng Độ hatte Mitleid mit den klagenden Bürgern, die seit vielen Jahren für die Rückgabe ihres Eigentums gegen den Staat klagen. Anstatt uns den klagenden ihren Besitz zurückzugeben, erwiderten Sie mit Unterdrückung und Gewalt. Um das Leiden der Bürger zu lindern, hat der Altehrwürdige Geld gespendet. Das hat mit „böser Absicht“ gar nichts zu tun. Wenn Sie meinen Besitz jetzt nicht zurückgeben, werde ich weiter dafür kämpfen. Ich kann aber keine Verleumdung gegen Altehrwürdigen machen".

Am 31.8.2007 hat Majoroberst Trần Đình Thiện, Vize-Polizeichef vom Kreis Hàm Tân, Provinz Bình Thuận den Beschluss zur vorläufigen Festnahme gemäß Verwaltungsordnung 35/QĐD und zur Beschlagnahme von Beweismitteln gemäß Verwaltungsordnung 046/QĐ-TGTV von Lương Văn Sinh erlassen. Bis heute hat die Stasi von Provinz Bình Thuận das Moped und das Handy von Herrn Sinh, welche sie am 29.7.2007 beschlagnahmt hat, immer noch nicht zurückgegeben.
Sicherheits-Majoroberst Lý Minh Thảo versuchte auch von Herrn Lương Văn Sinh ausführliche Informationen über seine Beziehung zu den Bürgerrechtlerinnen Vũ Thanh Phương, Lư Thị Thu Duyên und Lư Thị Thu Trang zu bekommen. Über diesen Majoroberst wurde auch bekannt, dass der Polizeiapparat intensiv nach den Personen hinter dem Namen „Reportergruppe für Gerechtigkeit“, die in der letzten Zeit der Öffentlichkeit mit Fotos und Berichten über die Demonstrationen in Saigon versorgt hat, fahndet. Diese Leute sollten eine harte Strafe bekommen, weil diese dadurch das Gesicht der Sozialistischen Republik Vietnam im Ausland hässlich gemacht haben, so der Polizeimajoroberst!!!???

Herr Ngô Lướt aus Bình Thuận steht seit seiner Festnahme am 19.07.2007 bis heute immer noch unter Gewahrsam der Polizei. Vor wenigen Tagen kam die Polizei von der Provinz zu seiner Frau und forderte sie auf, die Bürgschaft für Herrn Ngô Lướt zu beantragen. Frau Ngô Lướt lehnte diese Aufforderung jedoch ab: “Ich beantrage nichts. Mein Mann hat nicht gegen das Gesetz verstoßen. Ihr habt ihn trotzdem verhaftet, dann könnt Ihr ihn behalten solange Ihr wollt. Ich frage mich, wo denn Gerechtigkeit und Bürgerrechte belieben? Mein Mann wurde verhaftet, weil er seinen Besitz zurückfordern wollte. Jetzt soll ich mich für ihn bürgen?“

Im Fall von Herrn Dương Âu und Frau Vũ Thị Thúy Vân aus Đà Lạt wissen ihre Angehörigen immer noch nicht, in welchem Gefängnis die Polizei sie festhält!

Als wir bereits mit dem Schreiben dieses Berichts angefangen hatten, kamen Meldungen herein, dass klagende Bürger aus dem Norden sich teilweise wieder in Orten von Hanoi wie 110 Cầu Giấy, Amtsgericht, Staatsanwaltschaft in 48 und 44 Lý Thường Kiệt versammelt sind. Eine junge Person hat am 30.8.2007 vor dem Amtsgericht sich mit Benzin begossen und versuchte mit Selbstververbennung das Leben zu nehmen. 3 andere Personen, die in der Nähe stand, versuchten das Feuer zu löschen, haben sich Brandverletzungen zugezogen. Das war nicht das erste Mal, dass ein klagender Bürger mitten in der Hauptstadt mit der Selbstverbrennung gegen die Unterdrückung des kommunistischen Regimes protestiert hat. Solche Proteste hat es leider schon im Garten Mai Xuân Thưởng, vor dem Theater von Hanoi, vor dem Volkskomitee Hanoi, am Hoan Kiem-See gegeben.

Auch am 30.08.07 hat es vor dem „Bürgerempfangsbüro des ZK und Staats“ in Cầu Giấy eine brutale Misshandlung gegen einen 60 jährigen klagenden Bürger aus Hà Nam durch die Polizei gegeben. Erst durch den lautstarken Protest anderer klagenden Bürger haben die Polizisten den schwer verletzten Mann freigelassen.

Klagende Bürger sind Opfer aber auch zugleich Produkt des kommunistischen Ditatorregimes, unter dem Millionen von Menschen seit Jahrzehnten leiden müssen. Nur durch Abschaffung von Unterdrückungen hätte das vietnamesische Volk Hoffnung auf eine Gerechtigkeit. Dafür müssen alle Gräueltaten der Machthaber gegen ihre eigenen Bürger national und international angezeigt werden.

Reportergruppe „Für Gerechtigkeit“ berichtet aus Sài Gòn
am 04.09.2007 um 19:15 Uhr


Quelle: www.doi-thoai.com