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Protestbrief gegen Verleumdung

Vereinigte Buddhistische Kirche Vietnams
Vereinigte Buddhistische Kirche Vietnams
Vertretung der Buddhistischen Glaubensgemeinschaft in THỪA THIÊN - HUẾ
Pagode Phước Thành, 360 Phan Chu Trinh - Huế, Tel. : (054) 821122
Buddhistischer Kalender 2551
Nr. :013/BĐD/TTH/KNT

An:
- Herrn Nguyễn Minh Triết, Staatspräsident der S.R. Vietnam
- Herrn Nguyễn Tấn Dũng, Ministerpräsident der S.R. Vietnam
- Herrn Nguyễn Phú Trọng, Parlamentspräsident der S.R. Vietnam

PROTESTBRIEF

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wir die Unterzeichner dieses Briefes stellen fest:

- Im Jahr 1981 haben die Kommunistische Partei Vietnams (KPV) und der Staat Sozialistische Republik Vietnam der Vereinigten Buddhistischen Kirche Vietnams (VBKV) das Recht auf Ausübung von Glauben, sowie Besitze und Einrichtungen beraubt. Viele hohe Würdenträger unserer Religionsgemeinschaft wurden verhaftet, ermordet, unter Hausarrest gestellt. Eine Marionetglaubengemeinschaft wurde aufgestellt und zum Mitglied der „Vaterlandsfront“, eine Organisation der KPV, gemacht. Dadurch wurde der vietnamesische Buddhismus zum Werkzeug der KPV umfunktioniert.

- Die im 1981 durch die KPV aufgestellte „Buddhistische Organisation Vietnams“ (BVO) sollte die Vereinigte Buddhistische Kirche Vietnams, welche eine 2000 Jahre Geschichte hatte und vom Volk gegründet wurde, ersetzen. Die BOV wurde in die „Vaterlandfront“, eine politische Organisation integriert. Die Absicht, Religionsgemeinschaften und weltliche Organisationen unter ein Dach zu bringen, ist eine ganz üble Politik vietnamesischer Kommunisten. Zum einen ist es für die machthaber einfacher zu regieren, zum anderen wurden dadurch das Selbstbewusstsein, die Eigenständigkeit, Souveränität für sein Fortbestehen und Weiterentwicklung aller Mönche und Nonnen des vietnamesischen Buddhismus zerstört. Diese Politik war nicht anders als der Beschluss Nr. 10 unter Kolonialherrschaft, wenn nicht sogar schlimmer.

- Die „Vaterlandsfront“ ist eine Organisation der KPV. Die Zusammenlegung mit der Vaterlandsfront bedeutete für den vietnamesischen Buddhismus somit eine politische Reise in die Ungewissheit. Hinter dieser Politik verbergen die Profilierung und Existenz des Regimes und der KPV. Und das ist auch eine Schandfläche für den vietnamesischen Buddhismus nach einer so langen Geschichte.

- Angesicht dieser Tatsache beschloss Altehrwürdiger Thích Huyền Quang Mitte der 80er Jahre von seinem Verbannungsort in Quảng Ngãi und Altehrwürdiger Thích Quãng Độ aus der Haft in Thái Bình den rechtlichen Status der VBKV von der KPV und dem sozialistischen Staat Vietnams zurückzufordern. Inzwischen sind fast 30 Jahre vergangen, trotzdem hat weder die vietnamesische Regierung noch die KPV sich um die Forderung der VBKV gekümmert. Stattdessen erfährt die VBKV immer wieder neue Verleumdungen, Bedrohungen und Unterdrückungen durch die Regierung. Die Belastungen werden vom Tag zu Tag immer größer.

- Hilfen vom Altehrwürdigen Thích Quảng Độ an die klagenden Bürger waren eines der Grundelemente des Buddhismus, nämlich Menschen in Not geraten durch Naturkatastrophen, Unfälle oder ähnlich zu helfen. Die Buddhisten bezeichnen diese Handlung als Spenden, d.h. Hilfen an die Bedürftigen verteilen. Sie gehört zu den 6 Grundaufgaben eines Buddhisten, um andere Menschen und sich selbst das Leiden besser zu überwinden.

Altehrwürdiger Thích Quảng Độ hat während seiner Zwanginternierung in Provinz Thái Bình neben Meditation auch einen großen Beitrag für den Buddhismus geleistet, nämlich seine Übersetzung von der Lehre „Förderung der Intelligenz“. Und ein national vergleichbares Projekt vollendet: 7374 Seiten DINA5 aus 6 Bändern Wörterbuch "Phật Quang Đại Từ Điển" wurden übersetzt. Das ist eine große Opferung des Altehrwürdigen nicht nur für den vietnamesischen Buddhismus sondern auch für die vietnamesische Kultur. Sie ist eine große Erleichterung beim Studieren die Lehren des Buddhas.

Nach seiner Freilassung kehrte Altehrwürdiger in die Pagode Thanh Minh in Saigon zurück. Aufgrund seines hohen Alters kümmert sich der Altehrwürdige überwiegend nur um Spenden für Menschen, die durch Naturkatastrophen oder menschliche Gewalt in Not geraten sind. Im Jahr 1994 versuchte Altehrwürdiger mit einer Delegation der VBKV Flutopfern in den südlichen Provinzen von Saigon mit Hilfsgütern zu helfen. Aber die Behörden hatten diese Hilfsaktion gehindert und alle Hilfsgüter beschlagnahmt. Alle an der Hilfeaktion beteiligten Personen wurden zunächst festgehalten und später nach Hause geschickt.
Als die Provinzen im Zentralvietnam erneut von schweren Stürmen heimgesucht wurden, hat Altehrwürdiger Geld und Hilfsgüter an die betroffenen Menschen verteilen lassen.
Kürzlich hat Ehrwürdiger die Vertretung der VBKV in Thừa Thiên Huế, Quảng Nam, Quảng Trị und anderen Provinzen beauftragt, kostenloses Darlehen für die armen Menschen zu geben, damit diese sich selbst helfen können.

Wir sprechen etwas von der Vergangenheit zurück, um zu zeigen, dass Altehrwürdiger Thích Quảng Độ nicht jetzt erst Hilfen für die klagenden Bürger sondern schon seit Jahrzehnten für bedürftige Menschen gegeben hat. Wir wollen uns nicht rechfertigen. Aber man kann Tatsache nicht abstreiten. Diese Wohltätigkeiten dürfen nicht mit gewalttätigen Handlungen und unhöflichen Begriffen verformt werden, wodurch manche Menschen nicht nur sich selbst sondern auch seine Familien für ihre Verleumdung mit Sünden belasten könnten.

Denn seit einigen Tagen haben staatliche Zeitungen und Medien eine beispielose Kampagne gegen Altehrwürdigen Thích Quảng Độ gestartet. Diese behaupten, Altehrwürdiger habe Geld von den ausländischen Feinden erhalten, um Unruhe durch Demonstrationen gegen den Staat anzustiften. Unter Verwendung von ganz üblen Begriffen und ohne Belegen eines einzigen Beweises haben Zeitungen und Medien Verleumdungen gegen den Altehrwürdigen im Zusammenhang mit seiner Hilfe für die klagenden Bürger verbreitet, um dem Ansehen des Altehrwürdigen zu schädigen. Und das war nur der Anfang von der Kampagne zur Beseitigung der Vereinigten Buddhistischen Kirche Vietnams vor dem Beginn der Tagung der (staatlichen) „Buddhistischen Organisation Vietnams“ im November 2007 in Hanoi.

Was soll „Geld aus dem Ausland genommen“ heißen? Der Altehrwürdige hatte Buddhisten und Vietnamesen in Im- und Ausland aufgerufen, Geld für die klagenden Bürger, die sich in schwieriger Situation befinden, zu spenden. Das Geld ist deshalb nicht vom Ausland, auch nicht von ausländischen Feinden. Ist etwa Frankreich, China, Russland, USA, Deutschland, Schweden, Norwegen oder Japan mit Feinden gemeint? Haben wir denn nicht Vertreter dieser Länder letztes Jahr in Hanoi zum APEC-Gipfel empfangen? Vietnam ist auch Mitglied in vielen Organisationen wie diese Länder. Also können diese Länder nicht Feinde von Vietnam sein. Außerdem bezieht unsere Regierung jährlich Millionen von Dollar und Euro von diesen Ländern. Wir von der VBKV aber nicht. Oder bezeichnet man Auslandsvietnamesen als feindliche Kräfte, weil sie Geld geschickt haben? Wenn Auslandsvietnamesen unsere Feinde sind, dann wozu lädt die Regierung sie ein, in Vietnam zu investieren? Wie können Sie einfache Mitbürger mit so etwas beschuldigen?

Das Geben hat im buddhistischen Glauben nur einen Sinn, wenn man es fortlaufend macht. Deshalb beim Spenden für die klagenden Bürger hat Altehrwürdiger Thích Quảng Độ keine Unterscheidung gemacht, wer der Empfänger der Hilfe ist, was man mit den Hilfsgütern macht. Er sah vor seinen Augen nur Menschen, die Land, Boden, Häuser verloren haben, was ironischerweise mit der VBKV passiert, den er helfen muß. Das ist auch ein guter Charakter des Spendens. Man nimmt das Spenden an falsche Leute lieber in Kauf, anstatt zu wenig Spenden zu verteilen, so dass der eine oder andere zu kurz kommt. Anders als der Charakter „lieber ein paar Leute mehr töten, anstatt den richtigen entkommen zu lassen“. Und somit hat Altehrwürdiger Thích Quảng Độ nichts Flasches getan, wenn er den klagenden Menschen hilft.

Aus der Überlegung, jeder Mensch soll sich für Wohltätigkeiten engagieren, was die vietnamesische Regierung auch sehr begrüßt, hatte Altehrwürdiger Thích Quảng Độ Mitleid mit den Menschen, die monatelang unter der brennenden Sonne versuchten, aufmerksam auf ihre für Situation zu machen. Aber niemand kümmerte sich um ihre Probleme. Angesicht dieser Situation hatte Altehrwürdiger aufgerufen, diesen Menschen zu helfen. Mit dieser Tat kann Altehrwürdiger kein „böser Mensch“ sein, dass die Regierung ihn mit Hilfe von Zeitungen und Medien dermaßen erniedrigen muß. Im Gegenteil, Altehrwürdige Thích Quảng Độ hat dadurch eine große Ehre für seine Tat verdient.


Sehr geehrte Damen und Herren,

Anhand der oben genannten Feststellungen möchten wir Ihnen folgendes mitteilen:

1. Wir protestieren gegen die gezielten Verleumdungen gegen Altehrwürdigen Thích Quảng Độ, Leiter des Hóa Đạo-Instituts durch Zeitungen und Medien mit üblen Begriffen, um seine Person im Zusammenhang mit seiner Hilfe für die klagenden Bürger zu erniedrigen, und mit dem Ziel, die Vereinigte Buddhistische Kirche Vietnams auszulöschen.

2. Hören Sie sofort auf mit Verhörrung und Belagerung der Pagode Thanh Minh Thiền Viện, Pagode Báo Quốc sowie andere Pagoden von der VBKV durch massive Polizeikräfte. Viele Buddhisten trauen sich wegen der Belagerung bis heute (01.09.07) nicht, an dem Vesakfest teilzunehmen. Aufhebung der Ausgangsperre, damit wir uns nach der Sommerklausur besuchen können. Die Regierung hat damit unsere Glaubensfreiheit verletzt.

3. Sofortige Aufhebung des Hausarrestbeschlusses gegen unsere beiden höchsten Würdenträger Patriarch Altehrwürdigen Thích Huyền Quang und Altehrwürdigen Thích Quảng Độ, Leiter des Hóa Đạo-Institutes.

4. Anerkennung des rechtsmäßigen Status der Vereinigten Buddhistischen Kirche Vietnams und Auslagerung der Buddhistischen Organisation aus der „Vaterlandsfront“, damit wir gemeinsam die Zukunft des vietnamesischen Buddhismus planen können.

Sehr geehrte Damen und Herren!

Unser Land ist inzwischen in die zivilisierte Weltgemeinschaft aufgenommen worden. Daher soll das Volk auch von einem zivilisierten Gesetz regiert werden, wo Menschen in Frieden und Gerechtigkeit leben, ohne Angst reden und ihrem Glauben frei praktizieren dürfen. Diese Rechte stehen dem Volk laut Grundgesetz und internationaler Abmachungen zu.

Oder wollen Sie das Volk wirklich weiter per veraltete Dschungelgesetzen regieren? Versuchen Sie so zu regieren, dass das Volk Sie heute liebt und später bedauert, dass Sie nach der Amtszeit gehen müssen. Wir sind gegen niemanden. Wir machen keine Politik. Wir wollen niemandem die Macht entreißen. Wir wollen auch nicht regieren. Was wir wollen ist, dass die Kommunistische Partei Vietnams und der Sozialistische Staat Vietnams uns nur das zurückgeben, was uns gehört.
Wir werden weiter für unsere berechtigte Forderung kämpfen und sind überzeugt, dass uns das vietnamesische Volk und die zivilisierte Welt unterstützen.

Wir wünschen Ihnen gute Gesundheit

Huế, den 01/09/2007

Hauptvertretung der Vereinigten Buddhistischen Kirche Vietnams
Provinz Thừa Thiên Huế
gezeichnet

Mönch Thích Thiện Hạnh


Quelle: www.queme.net